Gut und gaga
Faule junge Leute und ein Trick, den Unternehmer:innen zu lieben lernen müssen. Tom Schaffer hat heute deinen Morgenmoment für dich zusammengepackt.
#1 Möchtest du das teilen?
Warst du in den letzten Jahren mal in einer Stadt? Dann bist du wahrscheinlich zumindest beinahe schon einmal über einen Leih-E-Scooter gefallen. Die kostenpflichtigen Sharing-Modelle liegen überall herum, findet Nunu Kaller. Die Dinger bringen sie in dieser Eskallertion zum Auszucken.
#2 Zitat des Tages
Heute ist der internationale Tag gegen Homo-, trans– und Bi-Phobie (IDAHOBIT). Der Tag wird seit 2005 begangen. Er ist dazu gedacht, um auf die Menschenrechtsverletzungen gegen LGBTIQ-Menschen hinzuweisen – in vielen Ländern der Welt werden Menschen aus diesen Gruppen immer noch kriminalisiert und haben weder Zugang zu ausreichendem rechtlichen Schutz noch Gesundheitsversorgung. Diskriminierung und Hass erfahren sie darüber hinaus leider überall auf der Welt.
Der IDAHOBIT ist aber auch als positiver Tag gedacht, um die Vielfalt der Sexualität und Gender-Identitäten zu feiern. Das Motto lautet dieses Jahr: “Unsere Körper, unsere Leben, unsere Rechte!” Bisher wurde der Tag laut Aktivist:innen in 132 unterschiedlichen Ländern gefeiert. Unser kleiner Beitrag dieses Jahr ist dieses Zitat des Tages von Lady Gaga. Der offen bisexuelle Superstar sagte in einem TV-Talkshow-Interview einmal: „Es ist immer falsch zu hassen, aber niemals falsch zu lieben.“
#3 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Laut Schätzungen der EU werden 10 Billionen US-Dollar (eine Zahl mit 13 Nullen) von Privatpersonen in Steuersümpfen gehalten – allein den EU-Mitgliedern gehen dadurch hunderte Milliarden Euro an Steuern für wichtige öffentliche Leistungen verloren. Das Tax Justice Network hat nun im „Schattenfinanzindex 2022“ festgestellt, welche Staaten der Welt solche „illegalen und illegitimen“ Gelder besonders anlocken.
Für das Ranking werden 20 Werte über die Größe des Finanzplatzes und die Möglichkeiten zur Verschleierung von Vermögensverhältnissen miteinander kombiniert. Es zeigt, wie schlecht die Staaten und Öffentlichkeit darüber Bescheid wissen, wer wo welche Summen gelagert hat und wem welche Unternehmen, Stiftungen oder Treuhandschaften gehören. Die Probleme dabei waren zuletzt beim Versuch zu beobachten, die Vermögen der russischen Oligarchen im Ausland einzufrieren.
Auf dem schlechtesten Platz liegen zum ersten Mal die USA, gefolgt von der Schweiz und Singapur. Deutschland landet auf dem 7.-schlechtesten Platz. Österreich (44.) ist ebenfalls im schlechtesten Drittel der 141 bewerteten Gebiete. Am schlechtesten ist es hierzulande um Transparenz bei Eigentum und Unternehmen bestellt. Selbst das, was man von diesen Dingen weiß, ist nicht oder nicht kostenfrei einsehbar – etwa das Firmen- und Grundbuch oder im Register der Eigentümer:innen von Unternehmen, Stiftungen und Treuhandschaften.
Den besten Wert hat übrigens Montserrat. Auch karibische Inseln unter britischer Herrschaft müssen also keine Steuersümpfe sein. Den besten Wert eines EU-Staates hat Slowenien. Dank des geringsten Geheimhaltungswertes aller Länder liegt es am viertbesten Rang. Insgesamt ist weltweit noch enorm viel für die Transparenz zu tun, die Situation hat sich laut der Studie aber immerhin etwas verbessert. Für echte Fortschritte fordert das Tax Justice Network ein öffentlich zugängliches, internationales Vermögensregister zu schaffen.
#4 Besser geht doch
Österreichweit klagen Unternehmen seit Monaten immer wieder in den Medien: Sie finden einfach keine Angestellten. Keine Ahnung, was man da tun kann. Sie hätten ja alles probiert. Ein Kärntner Gastronom hat nun das antike Rätsel mit einer kreativen Idee gelöst. Offenbar reagiert das unerforschte Wesen der Arbeitnehmer:innen darauf, ihm gute Löhne anzubieten. Die „Kronen Zeitung“ nennt das – hoffentlich augenzwinkernd gemeint – ein „unmoralisches Angebot“. Der Gastronom erzählt dort im Interview, er habe so viele Bewerber:innen gehabt wie noch nie – und dass er dafür aus der Branche auch angefeindet wurde. Der verrückte Trick muss sich also wohl erst noch herumsprechen.
#5 Hast du das gesehen?
Immer wenn junge Menschen sich fragen, ob die Auswendiglernerei für die Matura wirklich der Gipfel des Schulsystems sein kann, kommt irgendjemand daher und mault über die faule Jugend. In unserem aktuellen Tiktok-Video gehen wir der Frage nach.
@moment_magazin Ist die Matura noch zeitgemäß oder sollten wir mal über Alternativen nachdenken? 📚#matura #abi #schule #schulabschluss #österreich #politik #lernenmittiktok #einfacherklärt #fy #matura2022 #viral #studytok
#6 Bonus Track
Am Freitag haben wir unsere erste große Video-Doku gestartet. In der „Momentaufnahme“ gehen wir dem Menschenbild auf dem Grund, das heute zum Thema Arbeitslosigkeit dominiert – und reden mal nicht über, sondern mit Betroffenen. Falls du es noch nicht gesehen oder an deine Freund:innen weitergeschickt hast, lohnt es sich noch immer.
Dienstag! Yeah!
Schönen Tag
Tom