Heißhunger auf den Regenwald
Wie Fluchthilfe an den Grenzen ausschaut, wer richtig Appetit auf Regenwald hat und wie eine Frau uns den Internationalen Frauentag erkämpft hat - all das erfährst du heute in deinem Morgenmoment von Lisa Wölfl.
#1 Möchtest du das teilen?
Gekündigt werden, zum AMS gehen, dann wieder eingestellt werden? Daniel kennt das. Viele andere auch. Sein Unternehmen spart damit Geld, die Beschäftigen verlieren Einkommen und Pensionsansprüche. Aber: „Wer das nicht akzeptiert, wird nicht wiedereingestellt.“ Was dagegen getan werden muss.
#2 Zahl des Tages
237 Eier, 117kg Milchprodukte und 58kg Fleisch. So viele tierische Lebensmittel konsumieren wir pro Jahr, im Schnitt. Und wir essen 60kg Soja.
Falls dich diese große Zahl wundert: 55kg dieses Sojas essen wir nicht selbst, sondern die Tiere, die von uns gegessen werden. Über 800 Millionen Menschen sind unterdessen laut den Vereinten Nationen unterernährt. Soja wäre eine proteinreiche Möglichkeit der Ernährung. Würden wir Menschen uns direkt damit ernähren, müsste viel weniger davon angebaut werden, als wenn wir es als Tierfutter verwenden.
Mit unserem indirekten Sojakonsum zerstören wir auch „Bissen für Bissen“ die Natur, wie der WWF am Montag in einem Bericht über Europas Hunger nach Soja titelte. Denn der Anbau findet oft in wichtigen Ökosystemen wie dem Amazonas-Regenwald statt. Der steht wegen der Klimakrise laut neuesten Erkenntnissen unmittelbar davor zu kippen und zur Graslandschaft zu werden. Die „Lunge der Erde“ würde dann kein CO2 mehr binden, sondern ausstoßen. Das wäre katastrophal. Expert:innen fordern, schnellstmöglich gerodete Flächen aufzuforsten und die Zerstörung der Böden umzukehren.
#3 HerStory
Wir feiern den ganzen März als “Women’s History Month” und damit jeden Tag bemerkenswerte Frauen. Heute stellen wir dir Clara Zetkin vor.
Clara Zetkin haben wir den Internationalen Frauentag zu verdanken, den wir jedes Jahr am 8. März feiern. Sie war Friedensaktivistin, Kommunistin und Kämpferin für die Arbeiterbewegung.
Zetkin wurde als Clara Josephine Eißner 1857 in Sachsen geboren. Schon als Jugendliche engagierte sie sich in der frühen deutschen Frauenbewegung. Bald trat sie der SPD in Deutschland bei. Innerhalb der Partei setzte sie sich für das Frauenwahlrecht ein.
Im Jahr 1878 verbot das „Sozialistengesetz“ jegliche sozialdemokratische Aktivitäten außerhalb des Reichstags. Zetkin sah sich gezwungen, das Land zu verlassen. Sie lebte mit ihrem Partner Jossip Zektin, dessen Nachnamen sie annahm, in Zürich und Paris.
1889, kurz vor dem Ende des Sozialistengesetzes, war sie am Entstehen der „Sozialistischen Internationale“ beteiligt – dem weltweiten Zusammenschluss von sozialistischen und sozialdemokratischen Parteien.
Zetkin engagierte sich in der internationalen Frauen- und Arbeiterbewegung. Sie gilt als Begründerin des Internationalen Frauentags, der 1911 zum ersten Mal begangen wurde. Damit setzte sie sich auch gegen ihre Parteikollegen durch. Der Fokus des Tages lag damals auf dem Wahlrecht für Frauen, das in Deutschland 1919 (und in Österreich 1918) erreicht wurde.
Im Mittelpunkt ihrer Arbeit standen Fragen um Kapital und Emanzipation. Zetkin schrieb: „Nur in der sozialistischen Gesellschaft werden die Frauen wie die Arbeiter in den Vollbesitz ihrer Rechte gelangen.“
Zetkin wurde später zur Kommunistin. Sie lehnte die bürgerliche Frauenbewegung ab. Zetkin sah den Kampf der Proletarierin nicht gegen den Mann derselben Klasse, sondern gemeinsam mit ihm gegen das Bürgertum. Sie starb 1933 in Archangelsk in Moskau.
#4 Die Nachrichten erklärt
Innerhalb von nur zwölf Tagen sind mehr als zwei Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen.
Die meisten davon befinden sich in Polen, aber auch in Rumänien sind mittlerweile rund 85.000 Flüchtende angekommen. Sie passieren die Grenze entweder über den Norden Rumäniens oder kommen über Moldawien.
Herbert Paulischin ist vor Ort und koordiniert die Hilfe an den Grenzen mit. Wir haben ihm 5 Fragen zu seiner Arbeit und der Situation an der Grenze gestellt.
#5 So kann es gehen
Während einige Menschen hierzulande schwierig zum Impfen zu bewegen sind, hatte ein großer Teil der Bevölkerung in armen Ländern noch nicht einmal die Chance dazu.
Nicht einmal 14 Prozent der Menschen in Staaten mit niedrigem Einkommen haben zumindest eine Dosis erhalten. Ein Grund dafür sind Impfstoff-Patente. Die machen die Herstellung teuer und erschweren, neue Produktionsstätten zu finden.
Das US-amerikanische Unternehmen Moderna hat nun angekündigt, in 92 Ländern auf diesen Patentschutz zu verzichten. Man werde die Patente dort nicht durchsetzen. Betroffen sind Staaten mit geringem und mittleren Einkommen – viele davon in Afrika. Der Verzicht soll dazu führen, dass mehr Dosen hergestellt und mehr Menschen geimpft werden können.
Kritik an der Ankündigung kommt unter anderem von Juristin und Patent-Expertin Ellen ‚t Hoen. Es fehle ein klares und transparentes Abkommen dazu, das Klarheit schaffen würde.
Ich wünsche dir einen schönen Tag!
Lisa