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Fortschritt

Museum nur für Frauen: Männer dürfen laut Gericht ausgeschlossen werden

Museum nur für Frauen: Männer dürfen laut Gericht ausgeschlossen werden
Er kommt hier nicht rein: In diesem Museum dürfen nur Frauen eine bestimmte Ausstellung betreten
Ein Museum nur für Frauen? Im MONA in Tasmanien gab es einen Raum, in den Männer nicht hineindurften. Das sorgte für einen Aufschrei. Das Höchstgericht hat jetzt entschieden, dass das legal war.

Männer fühlen sich von einem Museum ausgeschlossen und diskriminiert. Das ist auch noch Absicht – und offenbar legal, wie ein Höchstgericht jetzt entschieden hat. Was ist da los?

Ein Museum nur für Frauen?

Die sogenannte “Ladies Lounge” ist eine Teil-Ausstellung im “Museum of Old an New Art” (MONA) in Tasmanien, Australien. Seit 2020 dürfen nur Frauen die Ausstellung betreten. Sie konnten sich dort bedeutende Gemälde – unter anderem zwei Picassos – ansehen, eine Massage in Anspruch nehmen und von einem Butler mit Champagner versorgt werden. Die Ausstellung führte zu einem Aufschrei in der Kunstwelt.

Männer sind nicht erlaubt. Sie fühlten sich ausgeschlossen – und das auch zurecht. Denn dieses Gefühl herzustellen, war die Idee der Kuratorin Kirsha Kaechele: Männer sollten erfahren, wie sich gesellschaftlicher Ausschluss anfühlt.

Werden Männer diskriminiert?

Ein Besucher hat das Museum allerdings deswegen wegen Diskriminierung geklagt. Ein Museum nur für Frauen würde Männer eben benachteiligen. Der Mann bekam vom Gericht vorerst Recht.Das MONA musste Männer in die Ausstellung lassen.

Daraufhin wurde der Raum für kurze Zeit geschlossen. Kaechele ließ währenddessen eine funktionierende Toilette im Ausstellungsraum installieren. Der wurde so offiziell zum Frauenklo. Und Männer durften wieder nicht hinein.

Warum Männer ausgeschlossen werden dürfen

Ein Museum, dass Picassos in einer Toilette hängen lässt? Das sorgte für noch mehr Unmut. Kaechele lieferte bald darauf die Erklärung: Alle Kunstwerke in dem Raum waren Fake – recht offensichtlich noch dazu. Sie wollte einfach, dass sich Männer durch die Ankündigung “bedeutender” Kunstwerke noch mehr ausgeschlossen fühlen.

Auch deswegen hat das tasmanische Höchstgericht Kaechele nun recht gegeben. Die Aktion sei gegenüber Männern nicht diskriminierend. Vielmehr vermittelte sie offenbar erfolgreich, in welcher Realität Frauen jeden Tag leben. Das lokale Gericht wurde dazu aufgefordert, seine Entscheidung zu überdenken.

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