Niemand sollte mit Zitronen verhüten
Ein langanhaltender Mythos, eine neue Strecke und eine lebende Legende. Dein Morgenmoment von Katharina Egg bringt dich heute ans Meer. Zumindest kurz.
#1 Möchtest du das teilen?
Sexuelle Bildung hört nicht in der Pubertät auf und fängt da auch gar nicht erst an. Unter Jugendliche in Österreich geistern trotzdem erstaunliche Falschinformationen rund um dieses Thema herum. Während Sexualpädagogik uns ein Leben lang begleiten sollte, sollten es bestimmte Mythen definitiv nicht tun. Wo es im Schulsystem hakt und mit welchen großen Sex-Mythen aufklärende Vereine zu tun haben, liest du hier.
#2 HerStory
Wir stellen im März jeden Tag eine bemerkenswerte Frau aus Österreich vor. Heute: Erni Mangold. Die Schauspielerin mit viel Humor und Schlagfertigkeit steht mit über 90 Jahren immer noch vor der Kamera.
Erni Mangold wurde 1927 geboren. Sie kommt aus einer KünstlerInnenfamilie. Aufgewachsen ist sie im Wirtshaus ihrer Großeltern in Niederösterreich. Der Vater verdiente war Schuldirektor und Maler, die Mutter als Hausfrau und Pianistin. Schon als Kind wurde Ernestine Goldmann, wie sie mit Geburtsnamen heißt, in Schauspiel und Musik unterrichtet. Ihre Karriere begann sie in Wiener Theaterhäusern, die sie aber wegen des Zweiten Weltkriegs unterbrechen musste. Nach Kriegsende 1945 studierte die 18-Jährige Philosophie an der Universität Wien.
Schon ein Jahr später spielte sie im Theater an der Josefstadt und änderte ihren Namen von Goldmann in Mangold. Die Josefstadt war eine von vier Bühnen, die in der Besatzungszeit in Wien wieder aufmachten. Gemeinsam mit Freunden wie Helmut Qualtinger oder dem Fotografen Ernst Haas eroberten sich die „jungen Wilden“ das Nachkriegs-Wien zurück. Sie „war ziemlich radikal“ und habe auf gesellschaftlichen Wandel und politische Veränderung gehofft, sagt Mangold heute zum ORF: „Wir haben Nazi-Villen besetzt – das nannten wir so, wenn wir in der Nacht eingebrochen sind und uns mit dem Alkohol, der dort war, vollgeschüttet haben. Zum Fressen gab’s ja nix.“
1955 ging sie nach Hamburg. Erni Mangold machte später auch im Film Karriere und unterrichtete am Max-Reinhardt-Seminar. Insgesamt ist sie in über sechzig Filmen und über zwanzig TV-Produktionen zu sehen. Etwa in „Kottan ermittelt“ oder „Kaisermühlen Blues“. Aber auch einigen Heimatfilmen aus der Nachkriegszeit ist die kritische Erni Mangold nicht entkommen. Heute kann die 94-Jährige auf mehrere Jahrzehnte österreichischer Theater- und Filmgeschichte zurückblicken.
#3 Gezeichnet
Was, wenn plötzlich alle ihre Produkte wie Impfstoff-Hersteller liefern würden? Im Büro des Premierministers macht man eine bittere Erfahrung. Der Hebel der Macht berichtet.
#4 Grafik de Tages
In der Pandemie kam es zu einem massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit. Der Arbeitsmarkt hat sich davon noch immer nicht erholt. Wie brutal das Corona-Jahr eingeschlagen hat, zeigt unsere Animation. Sie vergleicht die Arbeitslosenzahlen mit demselben Monat ein Jahr davor.
#5 Besser geht doch
Im Sommer sollen neue Nachtzüge nach Kroatien fahren. Die Verbindung führt von Wien über Graz nach Split ans Meer. So lässt sich eine lange Autofahrt zum kroatischen Urlaubsort durch eine klimafreundliche Zugfahrt ersetzen. Auch Autos und Motorrädern können auf Schiene transportiert werden. Die neue Strecke soll ab diesem Jahr jeweils im Sommer befahren werden – von Mitte Juni bis Mitte September zweimal wöchentlich.
Der Hintergrund: Europa soll wieder auf Schiene gebracht werden. Die europäischen Bahnen wollen das Nachtzugnetz wiederbeleben. Bis 2025 sollen 13 europäische Großstädte miteinander verbunden sein. Ab Dezember 2021 soll dann die Verbindung Wien-Paris stehen. Doch wird die Trendwende funktionieren? Warum es in Europa eigentlich schon einmal ein besseres Zugnetz gegeben hat und was damit passiert ist, liest du hier nach.
Und wenn wir schon beim Thema Mobilität sind: Die Zugverbindung von Wien nach Vorarlberg sind ja eigentlich recht schnell. Rund sieben Stunden braucht man quer durch Österreich. Das hindert die ehemalige Umweltministerin und jetzige Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger von der ÖVP aber Ende letzter Woche nicht daran, mit dem Flieger in den Westen des Landes zu fliegen und das auch noch auf Instagram zu posten. Ob sich das mit Anfahrt zum Flugplatz und diversen Wartezeiten überhaupt auszahlt? Für ihre Vorbildwirkung ist das auf jeden Fall kein großer Wurf. So bleiben auch bei einigen BeobachterInnen nur Fragezeichen übrig.
Momentan ist auch das Reisen allgemein eine offene Frage: Coronabedingt sind aktuell alle Nachtzüge der ÖBB ausgesetzt. Laut einem Sprecher könnten die Nightjets der ÖBB je nach Entwicklung der Pandemie ab Ende April wieder ihren Betrieb aufnehmen. Ich wünsch mir das jetzt auch, man darf ja wohl noch träumen dürfen.
Ich wünsche einen wunderbaren Start in die Woche.
Katharina