Mit diesen 5 Tricks zieht sich Kurz aus der Affäre
Die rhetorischen Tricks von Sebastian Kurz
Sebastian Kurz tritt zurück, aber weiß er das auch? Hier fünf Dinge, die daran zweifeln lassen. Auch wenn er es selbst nicht so nennt. Ich möchte hier mit euch die fünf wichtigsten Punkte seiner Rede anschauen.
#1 Verstecken hinter anderen
Er beginnt seine Rede damit, dass er behauptet so wie ihm gehts ganz vielen andere. Ganz vieler Politiker mussten dadurch es ist etwas, dass viele Spitzenpolitiker schon erleben mussten. Damit versucht er sich in der Menge zu verstecken, sich hinter anderen zu verstecken und zu sagen „das ist normal, da müssen alle mal durch, das passiert, das ist überhaupt nichts Außergewöhnliches“. Das stimmt natürlich nicht. Wir haben es hier mit Hausdurchsuchungen zu tun im Bundeskanzleramt, im Finanzministerium, in der ÖVP-Zentrale und in den Räumlichkeiten der Tageszeitung „Österreich“. Das ist nicht normal, da müssen nicht alle durch, das ist etwas Außergewöhnliches.
#2 Instabilität bei anderen
Er behauptet, die anderen sorgen für Instabilität, vor allem die Grünen sorgen für Instabilität. Er erwähnt, dass zwei, dreimal in der Rede, dass wir die Situation haben, weil die Grünen sich beschlossen haben, gegen ihn zu agieren. Das ist natürlich eine komplette Verkehrung der Verhältnisse, denn nicht die anderen, keiner von den anderen sorgt für Instabilität. Er sorgt für Instabilität. Er und sein Netzwerk sorgen für Instabilität.
#3 Angebliche Stabilität durch Kurz
Er sorgt für Stabilität. Das ist genau die Verkehrung zum vorherigen Punkt. Das ist so ähnlich wie als hätten wir Gegenteil-Tag. Wir behaupten einfach das Gegenteil, von dem, was wahr ist, denn nicht er sorgt für Stabilität, alle anderen haben sich bemüht eine Lösung zu finden, die Stabilität bringt. Aber er behauptet einfach durch seinen großmütigen und eigentlich nicht notwendigen Wesen Seitentrick, werden stabile Verhältnisse hergestellt. Interessanterweise auch, dass er da mit dem Ball des Bundespräsidenten aufnimmt, etwas was er sehr gerne macht, dass er einfach wie so ein Echo des Bundespräsidenten ist, aber es so verdreht, dass eigentlich das Gegenteil von dem herauskommt was wahr ist.
#4 Es gibt eine Pattsituation
Es gibt eine Pattsituation, die aufgelöst werden muss. Er tut immer so, als ob stünden sich zwei Spieler gegenüber, die keinen Zug mehr haben und irgendwie muss diese Situation aufgelöst werden. Aber das stimmt nicht. Es stehen sich nicht zwei gleichberechtigte, gleichwertige, gleich schuldige Parteien gegenüber, die jetzt zu einem Konsens kommen müssen, wie die da wieder rauskommen. Nein. Die Situation hat nur ein Spieler zu verantworten, wenn wir in dieser Metapher bleiben und es lege eigentlich nur, nur an diesem Spieler das aufzulösen. Die anderen versuchen drumherum zu arbeiten, damit es sie zusammenarbeiten, aber es ist kein gleichberechtigtes Verhältnis auf Augenhöhe. Diese Pattsituation vertuscht, es versucht, die Schuld zu verteilen, die Verantwortung zu verteilen, aber so ist es nicht.
#5 Keine Reue zeigen, keine Fehler eingestehen
Er macht keinen Rücktritt, er macht einen Seitentritt, er tritt nur zur Seite, das erlaubt ihm die Möglichkeit wiederzukommen, das erlaubt ihm das Wort „Rücktritt“ zu vermeiden, was eine Niederlage wäre, aber Sebastian kurz gesteht keine Niederlage ein, er gesteht auch keine Fehler ein. Dementsprechend macht er nur einen kleinen Schritt zur Seite und hält sich das ganze Spielfeld offen wiederzukommen.
Dementsprechend ist das, was wir hier gesehen habe, keine Rücktrittrede. Er zeigt keine Reue, er gesteht keine Fehler ein, er bittet nicht um Entschuldigung, es ist eine Wahlkampfrede.