print print
favorites-circle favorites-circle
favorites-circle-full favorites-circle-full

Was kostet unsere Sicherheit?

Guten Morgen!

Während die einen dringend mehr Geld benötigen, um schutzsuchenden Frauen eine Zuflucht bieten zu können, vernichten es andere oder schicken es dem Kreml. Deinen Morgenmoment schickt dir heute Lisa Wohlgenannt.

#1 Möchtest du das teilen?

Von allen Seiten werden wir tagein tagaus in den Konsum getrieben. Kaufen macht glücklich, sagt uns die Werbung. Besonders Kleidung wird immer schneller und mehr gekauft. Und zurückgeschickt. Und dann … vernichtet. Barbara Blaha sagt: Moment mal – brauchen wir ein Vernichtungsverbot?

 

#2 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

 

Erneut ist die Raiffeisenbank International (RBI) wegen ihrer Beziehungen zu Russland in den Schlagzeilen. Diesmal will sie die Reste einer russischen Staatsbank kaufen, wie der Falter berichtet. Damit bekäme der Kreml Hunderte Millionen Euro. Es geht um die Sberbank, Russlands größte Bank und mehrheitlich in staatlichem Besitz.

Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verhängten die USA und die EU Sanktionen, die auch die Sberbank und Tochterunternehmen trafen. Zum Beispiel die Sberbank Europe AG.

Sie wurde aufgelöst, die Bankenkonzession erlosch. Geld ist sie dennoch wert, wohl insbesondere der RBI. Die möchte die Reste scheinbar kaufen. 

Das Geld dafür würde die russische Konzernmutter und damit im Wesentlichen der Kreml kriegen. Auch wenn er darauf vorerst nicht zugreifen kann, profitiert er davon. Das ist nicht nur moralisch schwierig. Das Office of Foreign Assets Control (Ofac, zuständige für Sanktionen im US-Finanzministerium) blickt nun genauer hin.

Ein zu günstiger Preis könnte als Gegenleistung für das in Russland eingefrorene Vermögen angesehen werden. Ein zu hoher wiederum als Investition in die Beziehung zum Kreml. Beides ist kritisch.

Die RBI sagt dazu lediglich, dass man sich an sämtliche sanktionsrechtliche Vorschriften halte. Ob es den ethischen Standards der Raiffeisen-Gruppe entspreche, wurde nicht kommentiert.

#3 Lesetipp

Gezielte Giftgasangriffe auf Mädchenschulen im Iran: Tausende Schülerinnen sind betroffen, Hunderte im Krankenhaus. Die Schuld wird hin- und hergeschoben. Wer steckt wirklich dahinter? Der Frage gehen wir in diesem Text nach.

#4 Besser geht doch

 

Das fünfte Wiener Frauenhaus und damit das erste Frauenhaus speziell für Mädchen und junge Frauen wurde eröffnet. Es bietet 28 Plätze und ist auf die Bedürfnisse von Frauen zwischen 16 und 25 Jahren ausgerichtet. Diese seien nämlich anders als jene von älteren, erklärt Andrea Brem, Geschäftsführerin des Vereins Wiener Frauenhäuser. Sie brauchen mehr Zuwendung, Begleitung in der Alltagsbewältigung und der Umgang mit Geld und sozialen Medien seien wichtige Themen.

Doch nicht nur die jungen Frauen, auch deren Kinder erhalten besondere Betreuung. Eigene Mitarbeiter:innen kümmern sich um die Kinder. Bei den Buben tut das die Männerberatung. Diese versucht mit Spielen Gewalterfahrungen aufzuarbeiten und ihnen eine positive männliche Bezugsperson zu bieten. 
 
Die Frauen kommen aus verschiedenen Verhältnissen mit unterschiedlichen Vorgeschichten, erklärt Brem. Bei vielen gehe es sogar um Leben und Tod. Die Frauenhäuser bieten – die oft letzte – Zuflucht, wenn Frauen bedroht oder Opfer von Gewalt und Missbrauch werden.
 
Die meisten bleiben rund 14 Tage lang in den Einrichtungen, manche bis zu sechs Monate oder noch länger. Doch allen schutzsuchenden Frauen diese Zuflucht bieten zu können, kostet. Und zwar mehr als bislang zur Verfügung steht. Das erklären wir im folgenden Video.

#5 Hast du das gesehen?
 

 
 
 
 
 
View this post on Instagram
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

A post shared by Moment Magazin (@moment_magazin)

24,3 Millionen Euro beträgt das Frauenbudget heuer. Um allen schutzsuchenden Frauen helfen zu können, bräuchte es laut Österreichischem Frauenring 250 Millionen, also mehr als zehnmal soviel. Wer Opferschutz will, muss ihn auch bezahlen.

Solltest du Hilfe benötigen, kannst du dich an diese Adressen wenden:

Frauenhelpline gegen Gewalt: 0800 222 555

Frauenhaus-Notruf Wien (rund um die Uhr erreichbar): 05 77 22.

Beratungsstelle für Frauen: 01/512 35 39, best@frauenhaeuser-wien.at oder Vivenotgasse 53, 3. Stock, 1120 Wien 

Ein schönes, sicheres Wochenende

wünscht dir

Lisa

    Kommentare 0 Kommentare
    Kommentar hinzufügen
    Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag!