Wie unsichere Arbeit Vollzeitjobs ersetzt, in 6 Grafiken
Teilzeit, Leiharbeit und andere Formen von atypischer Beschäftigung nehmen immer weiter zu.
Das betrifft immer mehr Menschen, wie die Zahlen zeigen. Seit 2005 ist zwar die Zahl der unbefristeten Vollzeitjobs, also der Normalarbeitsverhältnisse, um 6 Prozent gestiegen. Atypische Beschäftigungen wie Teilzeitarbeit oder Leiharbeit sind allerdings um ganze 47 Prozent gestiegen.
38 Prozent der Frauen arbeiten Teilzeit, bei Männern sind es nur 6 Prozent. Für viele Frauen sind Betreuungspflichten der Grund. Die Folgen sind ein geringeres Einkommen und schlechtere Aufstiegschancen.
Im Gegensatz dazu haben immerhin noch 83 Prozent der Männer ein Normalarbeitsverhältnis, sie haben also eine unbefristete Vollzeitstelle. Atypische Beschäftigung ist also vor allem für Frauen ein Thema.
Aber auch Männer spüren Konsequenzen. Im Gegensatz zu dem typischen Vollzeitangestellten verdient ein atypisch beschäftigter Mann 22 Prozent weniger pro Stunde. Bei Frauen ist der Unterschied mit 12 Prozent kleiner.
Zwischen den Geschlechtern ist die Lohnschere bei atypisch Beschäftigten niedriger als bei allen Angestellten gemeinsam. Pro Stunden verdienen Frauen 6 Prozent weniger als Männer in einer atypischen Beschäftigung. Das ist aber nur ein schwacher Trost. Denn der geringere Gender Pay Gap liegt wohl daran, dass Menschen in atypischer Beschäftigung insgesamt schlecht bezahlt werden.
Bestimmt profitieren manche davon, flexibler oder weniger zu arbeiten. Teilzeitarbeit ist nicht automatisch schlecht. Insgesamt verlieren atypische Beschäftigte allerdings jede Stunde Geld. Der schnelle Anstieg von atypischen Beschäftigungsverhältnissen ist daher für die Gesamtheit der ArbeitnehmerInnen ein Problem - gerade für Frauen, die schon heute übermäßig oft Altersarmut ausgesetzt sind.
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