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Ungleichheit
Fortschritt

Wie wir 15 Milliarden Euro für eine bessere Zukunft ausgeben und damit Gewinn machen können

Der Staat muss in der Corona-Krise viel Geld in die Hand nehmen, um die Menschen zu unterstützen. Warum er jetzt durch Verschuldung sogar einen Gewinn erzielen kann, hat das Momentum Institut berechnet.

Für eine bessere Zukunft müssen wir Geld in die Hand nehmen. Und das war noch nie so billig wie jetzt.

Die Pandemie hat Österreich fest im Griff. Immer noch ziemlich hohe Infektionszahlen, Massenarbeitslosigkeit und ganze Wirtschaftszweige, die stillliegen, machen diese Zeit zu einer großen Herausforderung. Der Staat nimmt Geld in die Hand und damit in Kauf, dass die Staatsschulden größer werden. Das ist der richtige Weg, wie Berechnungen vom Momentum Institut zeigen.

Denn mit den neuen Staatsschulden macht der Staat sogar Gewinn. Wie das gehen soll? Ganz einfach:

Braucht der Staat Geld für Investitionen, kann er sich dieses über Staatsanleihen ausborgen. Das funktioniert so: Du kannst dem Staat zum Beispiel 100 Euro leihen. Dafür bekommst du regelmäßig Zinszahlungen. Nach der Laufzeit der Anleihe, zum Beispiel nach zehn Jahren, bekommst du das geborgte Geld zurück. Wegen der Teuerung sind die 100 Euro nach zehn Jahren weniger Wert.

Wie das mit den Staatsschulden funktioniert, liest du hier ganz einfach erklärt.

Beim Geld ausgeben Milliarden an Gewinn machen

Im vergangenen Jahr sind die Zinsen auf Staatsanleihen auf ein Rekordtief gesunken. Bei manchen Anleihen muss der Staat überhaupt keine Zinsen mehr zahlen oder am Ende der Laufzeit nicht mehr den ganzen geliehenen Betrag zurückzahlen. Berücksichtigt man nun auch noch die Teuerung, so führt dies dazu, dass der Staat Gewinn macht, wenn er sich Geld leiht. Allein die Anleihen aus dem Jahr 2020 dürften dem Staat Österreich über die gesamte Laufzeit zwischen 3,8 und 8,4 Milliarden Euro Gewinn bringen.

Die Bedingungen für Investitionen waren wohl kaum jemals besser als heute. Große Projekte können sich zum Teil selbst finanzieren. Der ideale Zeitpunkt also, um große Investitionen in Angriff zu nehmen. Neben der Corona-Krise kommen wir nämlich auch der Klima-Krise immer näher. Wir brauchen daher große Investitionen, um unsere Wirtschafts- und Lebensweise zu verbessern.
 

Ein großer Topf Geld für die Zukunft

Das Momentum Institut schlägt dafür einen “Investitionsfonds” vor. Das ist ein großer Topf an Geld, der für die bessere Zukunft ausgegeben werden solle. Mit 15 Milliarden Euro pro Jahr wäre dieser Topf für den Anfang gut gefüllt. 

Dieser Fonds soll erst herausfinden, an welchen Stellen überhaupt Investitionen nötig sind. Wo braucht es mehr Krankenhausbetten, wo eine neue Schule oder einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs? 

Dann wird es Zeit, das Geld zu verteilen. Die Entscheidung, wo investiert wird, sollen ExpertInnen treffen. Wichtig ist, dass alle Ausgaben transparent und nachvollziehbar gemacht werden, sodass beispielsweise das Parlament kontrollieren kann, ob alles mit rechten Dingen zugeht. 
 

Du willst es ganz genau wissen? Hier findest du den Policy Brief des Momentum Instituts.

Warum Staatsschulden außerdem nicht böse sind und ein Nulldefizit nicht unbedingt sinnvoll, erklärt dir Barbara Blaha in dieser Ausgabe von Moment Mal.

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