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Arbeitswelt
Klimakrise

Wir sind unbeirrbar auf dem Weg in die Klimakatastrophe

Eine neue Studie zeigt, wie weit wir in der Klimakrise schon davon entfernt sind, die Klimakatastrophe doch noch zu verhindern.

 
Das Erd-Klima mag uns beunruhigen und regelmäßig Millionen Menschen zu Protesten anregen, so richtig in Bewegung setzen sich unsere Wirtschaft und Politik deswegen aber nicht. Eine neue Studie zeigt, wie weit wir in der Klimakrise schon davon entfernt sind, die Klimakatastrophe doch noch zu verhindern.

Die Welt ist bereits jetzt 1,1 Grad wärmer als noch in vorindustriellen Zeiten. Bis 2100 müssen wir den Temperatur-Anstieg auf höchstens 2 Grad begrenzen. Aber schon bei 1,5 Grad sind katastrophale Auswirkungen zu erwarten. Zu diesen 1,5 Grad haben sich die Staaten der Welt deshalb im Pariser Klimaabkommen bekannt.

Was bedeutet das? Um 2 Grad zu erreichen, müssten wir die CO2-Emissionen bis 2030 um etwa ein Drittel reduzieren. Um die 1,5 Grad zu halten müssten wir bis dahin etwa deutlich unter die Hälfte von heute kommen. Allerspätestens 2050 muss die Menschheit klimaneutral leben.

Aber die Emissionen steigen immer noch und könnten das ohne einschneidende Maßnahmen noch Jahrzehntelang tun.

 
Die aktuellen Prognosen für den CO2-Ausstoß sagen: Wir sind am Weg in die absolute Katastrophe. Grafik, die unterschiedliche Szenarien des kontinuierlichen, Corona-bedingt reduzierten und potenziell durch befolgen der Klimaziele erreichbaren Treibhausgasausstoß zeigt.

Treibhausgasausstoß Entwicklung vor und während Corona sowie Potenziale wenn wir jetzt handeln. ClimaActionTracker.org

Kurs: Klimakatastrophe

Die Studie von „Climate Action Tracker“ zeigt: Die Versprechen, die im Pariser Abkommen gemacht werden, genügen nur, um die Welt auf einen Kurs von etwa 2,7 Grad zubringen. Solange nicht einmal diese Versprechen eingelöst werden, sind wir derzeit aber sogar noch auf einem Kurs, die Welt um 2,9 Grad zu erhitzen.

Dazu muss man wissen: Die Prognosen unterliegen bei so großen Zahlen einer gewissen Schwankung. Man kann nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit vorhersagen, was passiert, wenn die Welt sich erwärmt. Innerhalb dieser Schwankung wäre es mit unseren heutigen Rahmenbedingungen der beste Fall, wenn das Plus bei 2,1 Grad landet. Das wäre bereits schrecklich und tödlich für Tiere, Pflanzen und Menschen.

Im schlechtesten Fall wären es aber sogar 3,9 Grad. Die Folge davon wäre ein kaum vorstellbares Massensterben in Natur und Menschheit. Das zeigt diese etwas vor wenigen Jahren erarbeitete Darstellung:

 
Wo wir noch leben können, wenn wir die Erde um 4 Grad aufheizen

Grafik: Vier Grad Celsius Erderhitzung und die Folgen für den Wohnraum, Momentum Institut

Corona-Krise ändert wenig

Die Corona-Pandemie und der wirtschaftliche Einbruch haben der Welt unfreiwillig „geholfen“, den CO2-Ausstoß in die Erdatmosphäre kurzzeitig etwas zu reduzieren. Aber diese Verringerung ist nicht nachhaltig und genügt bei weitem noch nicht, um den Kurs maßgeblich zu verändern.

Die StudienautorInnen bekräftigen, dass es nötig ist, die Erholung aus der Krise mit Investitionen zu schaffen, die eine klimaneutrale Wirtschaft bis 2050 möglich machen.

Diese Pläne würden aber noch weitgehend fehlen. Nur ein kleiner Teil der Erholungsprogramme in China, EU, Indien, USA und Südkorea ist eindeutig darauf ausgerichtet. Es wird überall viel Geld ausgegeben, wo dieser doppelt positive Effekt für Wirtschaft und Klima fehlt oder sogar noch das Klima geschädigt wird.

China bewegt sich

Eine kleine gute Nachricht für das Klima gibt es aber doch. China hat am Dienstag auf der UN-Vollversammlung bekannt gegeben, bis 2060 klimaneutral werden zu wollen.  Diese Versprechungen sind aber noch nicht dem Pariser Klimaabkommen unterstellt. Werden sie eingehalten, würde das bis 2100 etwa 0,2 bis 0,3 Grad Celsius weniger Erderwärmung bedeuten.

Für die 1,5-Grad-Grenze wäre das allerdings immer noch zu spät.

Wie viele Grad Erderwärmung bewirken was?

Die unterschiedlichen Auswirkungen der Erderwärmung macht noch einmal diese etas ältere Grafik für dich klar (mit Daten, die von jemand anderem 2017 errechnet wurden).

 
 

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