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Ungleichheit

Wütende Kinder und andere Dinge, die wir leicht vermeiden könnten

Dein Morgenmoment ist da. Fünf wichtige Themen in drei Minuten.

Guten Morgen!

Eine neue Umfrage stellt Österreich ein Armutszeugnis aus, ein Boulevard-Blatt macht das schön selbst und wer wirklich das CO2 in den Himmel schießt als gäbe es kein Morgen. Alles in deinem brandneuen Morgenmoment. Oh, und gute Nachrichten haben wir auch!

 

#1 Möchtest du das teilen?

Corona macht armutsgefährdete Kinder trauriger, wütender und arme Familien noch ärmer. Der Hälfte aller durch Armut gefährdeten Familien geht es finanziell und emotional wegen der Coronakrise noch schlechter – das hat eine Umfrage der Volkshilfe ergeben. Wir haben die wichtigsten Ergebnisse in 4 Grafiken dargestellt.

#2 Grafik des Tages

 
Ein kleiner Teil der Menschen belastet das Klima besonders stark. 1% der Bevölkerung belastet durch ihren Lebensstil das Klima besonders. Sie sind für einen Großteil des CO-2 Ausstoßes verantwortlich (Flugreisen, Autoreisen, Wohnen). Menschen mit geringerem Einkommen können sich einen derartig klimafeindlichen Lebensstil schlicht nicht leisten.

Die reichsten Haushalte der EU tragen viel mehr zur Klimakrise bei. Die Grafik zeigt, dass beispielsweise Essen nur einen kleinen Teil der Emissionen ausmacht. Flugreisen hingegen sind für einen großen Teil des Verbrauchs reicher Haushalte verantwortlich. Mehr zu Verteilungsgerechtigkeit und Klima liest du hier.

#3 Besser geht doch!

Bis heute gibt es drei Patienten, die von HIV geheilt werden konnte. Die ersten zwei allerdings mit einer hochriskanten Knochenmarktransplantation. Der Mann aus Brasilien gilt als erster Mann, der mit Medikamenten geheilt werden konnte. Das ist eine Sensation. Deswegen reagieren ExpertInnen vorsichtig auf die Neuigkeiten, der Fall müsse gründlich geprüft werden.

 
HIV-Heilung ohne Knochenmarktransplantation. Zu sehen ist ein lachender Mann vor blauen Hintergrund. Text: Ein Brasilianer gilt als der erste Mann, dessen HIV-Erkrankung mit Medikamenten geheilt wurde.

#4 Gegengelesen

Ich weiß, ich weiß. In Zeitungen gibt es begrenzten Platz, die JournalistInnen müssen sich kurz halten. Mittlerweile sollte sich allerdings herumgesprochen haben, dass Formulierungen besonders wichtig sind, wenn es um Gewalt geht. Deswegen ist mein Geduldsfaden nicht mehr wirklich vorhanden, wenn die Zeitung „Österreich“ statt von Missbrauch, sexualisierter Gewalt und Vergewaltigung von „Sextreffen“ und „Sex-Tapes“ schreibt. Dieses Wording verharmlost die Taten. Wir haben den Rotstift angesetzt.

 
Gegengelesen: Sexualisierte Gewalt. Foto zeigt einen "Österreich"-Artikel der sexuelle Gewalt herunterspielt. Mit einem Rotstift wurden die verharmlosenden Begriffe ersetzt. Statt "Sex-Videos" ist nun "Vergewaltigungs-Videos" zu lesen.

#5 Was wurde eigentlich aus…

…dem Familienhärtefonds? Wir haben bei den betroffenen Familien nachgefragt, die schon damals im Juni sehnsüchtig auf die finanzielle Unterstützung gewartet haben: Sie haben alle bislang keinen Cent gesehen.

Schnell und unbürokratisch sollte die Hilfe für krisengeschüttelte Familien sein. 60 Millionen Euro hat die Regierung für Eltern bereitgestellt, die etwa aufgrund der Corona-Krise ihren Job verloren haben. Ab Mitte April konnten Familien Anträge stellen – bis Mitte Juni hatten viele aber bis auf eine automatische Antwort nichts erhalten, wie unsere Recherche ergeben hat. Damals waren 4 der 60 Millionen erst ausgezahlt worden – nun sind es 20 Millionen.

#6 Bonustrack

„Koste es was es wolle“, aber nur bis zur Landesgrenze? Bundeskanzler Sebastian Kurz sagte gemeinsamen EU-Corona-Zuschüssen für besonders betroffene Staaten ab. Wieso das ein wirtschaftlicher Unsinn ist, erklärt die Chefin des Momentum Instituts Barbara Blaha in einem Gastkommentar im Nachrichtenmagazin Profil. Hier entlang!

Hab einen schönen Tag!

Lisa

 
 

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