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Ungleichheit

Bildung tut weh

Guten Morgen!

Wieso der soziale Aufstieg nicht schmerzlos ist, wie Behörden versagen und eine fliegende Hausfrau - all das findest du heute in deinem Morgenmoment. Verschickt von Lisa Wölfl.
 

#1 Möchtest du das teilen?

Sandra kämpft sich aus der Gewaltbeziehung frei, zeigt ihren Ex-Freund an – und scheitert am System. Damit ist sie nicht alleine. Was also läuft falsch bei Polizei und Justiz? Und was muss jetzt passieren? Das beleuchten wir in der neuen Folge des Podcasts „Man tötet nicht aus Liebe“. Jetzt in deiner Podcast-App, auf Spotify und im Web.

#2 Zitat des Tages

 
Zu sehen ist Nadire Biskin, sie sieht direkt in die Kamera. Text: "Bildung tut weh, weil sozialer Aufstieg einsam macht"

Bildung tut weh – das ist ein zentrales Thema von Nadire Biskins Debütroman „Ein Spiegel für mein Gegenüber“. In dem Buch erlebt die Protagonistin Huzur den sozialen Aufstieg. Das heißt für sie auch: Ihr altes Umfeld wird ihr fremd und damit auch ihre Familie. Die gemeinsamen Themen werden weniger. Die Lebensrealitäten entwickeln sich auseinander. „Beim Bildungsaufstieg musst du etwas zurücklassen, um an dein Ziel zu gelangen“, sagt Nadire Biskin in einem Interview.

Wieso der Aufstieg für alle ein Mythos ist, liest du hier und wie stark Bildung in Österreich vererbt wird, erfährst du hier.

#3 Lesetipp

Wie geht man in Schulen mit dem Krieg in der Ukraine um? Oder mit geflüchteten Kindern in der Klasse? Lehrer:innen müssen derzeit über diese schwierigen Fragen nachdenken und schnelle Antworten darauf finden. Drei von ihnen erzählen, wie der Krieg den Unterricht beeinflusst und was das mit der psychischen Gesundheit der Kinder macht.

#4 Grafik des Tages

 
Zu sehen ist eine Gegenüberstellung der Kosten der Allgemeinheit bei verschiedenen Fortbewegungsmitteln

Einmal lieber das Auto nehmen, als einen kurzen Weg zu Fuß gehen? Das ist nicht nur für einen selbst teuer. Auch die Gesellschaft zahlt ordentlich drauf.

Das zeigt eine Studie über Fortbewegungsmittel in Vancouver, Kanada. Dafür wurden nicht nur die direkten Kosten berücksichtigt (Fahrkarte, Benzin), sondern auch die indirekten. Beim Autofahren kommen zum Beispiel also auch die Kosten von Umweltverschmutzung und Verkehrsnetz dazu. Für jeden Dollar, den man fürs Autofahren ausgibt, zahlt die Allgemeinheit daher 9,20 Dollar.

Wieso Gehen überhaupt etwas kostet, liegt daran, dass auch Zeit als Faktor miteinberechnet ist. In die Arbeit spazieren dauert im Normalfall länger als die Autofahrt dorthin. Die Allgemeinheit spart aber sogar, wenn wir zu Fuß gehen, weil es gesund ist. Die Berechnung für Vancouver zeigt jedenfalls einen Trend, der für Österreich auch stimmt. Die Kosten fürs Autofahren sind nicht nur für die Fahrer:innen hoch, auch die Gesellschaft muss blechen.

#5 Herstory

Wir machen den März zum Womens History Month und stellen jeden Tag eine bemerkenswerte Frau vor. Heute: Fanny Blankers-Koen.

 
Fanny Blankers-Koen (*1918-2004) Leichtathletin, die 16 Weltrekorde aufstellte

Fanny Blankers-Koen trotzte jenen, die eine Frau nur zu Hause bei ihren Kindern sehen wollten und stellte im Laufe ihrer Karriere als Leichtathletin 16 Weltrekorde auf.

Fanny Blankers-Koen wurde 1918 in den Niederlanden geboren. Schon als Jugendliche zeigte sich ihr Talent als Leichtathletin. Sie gewann die Nationalmeisterschaften im 800-Meter-Lauf noch vor ihrem 18. Geburtstag. Es folgten Weltrekorde im Hürdenlauf, Hochsprung und Weitsprung.

Während des Zweiten Weltkriegs besetze Nazideutschland die Niederlande. Sechs Jahre lang fanden keine internationalen Wettbewerbe statt. In dieser Zeit heiratete Blankers-Koen und brachte zwei Kinder zur Welt.

Als die Olympischen Spiele 1948 wieder stattfanden, trat Blankers-Koen an. Manche sagten, sie sei mit 30 Jahren schon zu alt, um erfolgreich zu sein. Andere stießen sich daran, dass eine zweifache Mutter ihre häuslichen Pflichten vernachlässigte. Die Presse taufte sie die „fliegende Hausfrau“. Fanny Blankers-Koen holte bei den Spielen vier Goldmedaillen.

Dank ihrer Leistungen als Athletin fand ein Umdenken zur Rolle von Frauen im Sport statt. Sie stellte im Laufe ihrer Karriere 16 Weltrekorde auf. Mit 81 Jahren wurde Blankers-Koen zur „Leichtathletin des Jahrhunderts“ gekürt.

Ich wünsche dir einen schönen Tag!

Lisa

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