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Arbeitswelt
Gesundheit

Das Kokain der großen Vermögen

Dein Morgenmoment ist da!

Guten Morgen!

Mit Drogenhandel zur Milliarde oder mit Arbeitswillen in die Obdachlosigkeit? Wir haben heute im Morgenmoment beides und noch mehr für dich im Angebot. Zusammengestellt von Tom Schaffer.

 

#1 Möchtest du das teilen?

Wir stehen vor einem Dilemma. Wenn wir so weitermachen wie bisher, dann wird uns die Klimakatastrophe bald mit voller Wucht treffen. Wenn wir aufhören zu konsumieren, dann kommt ein Wirtschaftsabschwung, Menschen verlieren ihre Arbeit und damit ihre Lebensgrundlage. Aber was, wenn es eine dritte Möglichkeit gibt? Die „Postwachstum„-Bewegung sagt, es gibt sie. Wir haben mit Forscherin und Aktivistin Tone Smith über die Ideen gesprochen.

#2 Zitat des Tages

 
Ryanair Chef Michael O'Leary: "Unsere Umsatzrendite von 25 Prozent ist nicht gut, sondern obszön in dieser Branche. Verglichen mit dem Rest sind wir keine Fluglinie, sondern Drogenhändler."

Ich bin nicht ganz sicher, in welchem PR-Seminar man lernt, dass es gut ist, sein eigenes Unternehmen in die Nähe des Drogenhandels zu stellen. Aber Michael O’Leary hat es offensichtlich besucht und für gut befunden. Denn der Chef der Billigfluglinie Ryanair lobte die Gewinne seines Unternehmens einmal mit den Worten: „Unsere Umsatzrendite von 25 Prozent ist nicht gut, sondern obszön in dieser Branche. Verglichen mit dem Rest sind wir keine Fluglinie, sondern Drogenhändler.“ Offenbar hat man mit den Gewinnen vieles getan – etwa O’Learys persönliches Milliardenvermögen angefüttert – aber jedenfalls das Unternehmen nicht auf eine Krise vorbereitet. Denn jetzt droht O’Leary den MitarbeiterInnen der Ryanair-Tochter Laudamotion in Wien. Wenn die keine kräftigen Gehaltskürzungen in Kauf nehmen, würde die Wiener Basis schließen

Billige Arbeit ist anscheinend so ein bisserl das Kokain vieler Großvermögen.

#3 Lesetipp

Auch die österreichische Gastro-Szene hat – bei aller unbestrittenen Wichtigkeit, der Branche jetzt zu helfen – ein wirkliches Problem damit, wie sie viele ihre Angestellten beschäftigt und bezahlt (wir berichteten schon vor der Corona-Krise). Einer der Menschen, die dort arbeiten, ist Patrick. Die Krise hat den Deutschen wie hunderttausende andere Menschen in Österreich seinen Job in Tirol gekostet. Nun treibt sie ihn an den Rand der Obdachlosigkeit. Uns erzählt er, was er wirklich denkt.

#4 Spin des Tages

Komischer Zufall. Am Montag, kurz bevor Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) planmäßig und mit einer größeren Schar an GesundheitsexpertInnen gemeinsam vor die Presse trat, berief auch Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) spontan eine sich zeitlich überschneidende Pressekonferenz ein. Was Nehammer den Medien so plötzlich auszurichten hatte? Vor allem, dass die Stadt Wien dem Innenministerium angeblich zu viel über die Medien ausrichte. Da wollte er nur mal zu mehr Zusammenarbeit mahnen. Kann man dem Mann vielleicht die Telefonnummer der Stadtregierung geben? Die Angriffe aus der ÖVP auf die rot-grün geführte Stadt Wien häufen sich mit dem näherkommenden Wahltermin jedenfalls auffallend.

Völlig zusammenhangslos dazu eine Erinnerung und auch so eine spontane Mahnung: Wir haben es vielleicht wegen der Gepflogenheiten so manches Innenministers ein bisschen vergessen, aber das Innenministerium ist kein Wahlkampfinstrument für eine Partei.

#5 Bonus Track

Zum Abschluss hat mich Momentum-Mitgründer Leonhard Dobusch per Pressekonferenz ermahnt freundlich darauf hingewiesen, dass er gemeinsam mit Tech-Autorin Kathrin Passig auf der Digitalkonferenz re:publica (die normalerweise in Berlin ist aber dieses Jahr im Internet stattfand) einen Vortrag gehalten hat. Der Titel lautet „Alles am Internet ist super„. In dieser Verteidigungsrede des Internets werden wichtige Fragen besprochen wie: „Was, wenn Corona vor 30 Jahren passiert wäre?“ 

 

Heute ist Dienstag, quasi der Donnerstag der kurzen Wochen.

Tom

 

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