Der Fall Sidonie C – Konversionstherapie funktionierte schon bei Freud nicht
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Sigmund Freud versuchte erfolglos, einer 19-Jährigen die Liebe zu Frauen auszutreiben. Als Sidonie C wird sie zum ersten „Fall weiblicher Homosexualität“ in der Psychoanalyse. Sidonie verliebt sich schon als Jugendliche in eine stadtbekannte Adelige. Ihr Vater fürchtet einen Skandal und schickt seine Tochter 1919 in “Behandlung”.
Wer sich als gesund sieht und zur Therapie gezwungen wird, ist eigentlich keine geeignete Patientin für die Psychoanalyse. Dass der Vater sehr gut zahlt, überzeugt Freud aber. In den Sitzungen lügt Sidonie dann nach Strich und Faden.
Die Treffen mit der Adeligen verkauft sie ihrem Therapeuten als Träume. Schließlich erkennt auch Freud: Gegen den eisernen Willen, gegen die Liebe des Mädchens kommt man nicht an. In seinem Bericht schreibt Freud:
„Die Psychoanalyse ist nicht dazu berufen, das Problem der Homosexualität zu lösen.“
Sidonie C ist und bleibt also lesbisch. Zu Freud hat sie bis zu ihrem Lebensende eine starke Meinung: sie hält ihn für einen Trottel.