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Kapitalismus
Demokratie

Elon Musk und die US-Wahl: Die volle Macht des reichsten Menschen für Donald Trump

Elon Musk und die US-Wahl: Die volle Macht des reichsten Menschen für Donald Trump
Elon Musk radikalisiert sich seit Jahren nach rechts. Bei der US-Wahl 2024 wirft der reichste Mensch der Welt seine gesamte Macht in den Ring, um den rechtsextremen Donald Trump zum Präsidenten zu machen. Natascha Strobl analysiert.

Es ist ein Graus, so viel und so oft über einen Mann reden zu müssen: Elon Musk. Wäre er nicht der reichste Mann der Welt, er wäre ein trauriger Clown mit faschistischen Gedanken. Er ist aber der reichste Mann der Welt, also müssen wir über seine Rolle in den US-Wahlen reden.

Musks Rolle ist umfangreich. Er macht Wahlkampf für den extrem rechten Donald Trump – jenen ehemaligen US-Präsidenten, dessen Abwahl im Jänner 2021 zu einem gewalttätigen Putschversuch führte. Musk propagiert dafür auch rechtsextreme bis Neonazi-Accounts auf seiner Plattform X und leistet ihrer Agenda Vorschub.

Und er wirft sein Vermögen in die Waagschale und macht „den US-Wählern“ neuerdings „Geschenke“. So harmlos drückt es zumindest orf.at aus.

Der reichste Mensch der Welt verlost sein Kleingeld, um seine politische Agenda zu pushen und die Wahl zugunsten der Republikaner zu beeinflussen – eine demokratiefeindliche, illegale, rechtsradikale Mobilisierungsinszenierung. Oder wie heimische Medien es nennen: ein „Geschenk an US-Wähler“.

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— Tom Schaffer (@tomschaffer.bsky.social) October 21, 2024 at 10:50 AM

Gemeint ist damit unter anderem eine leicht schwindlige Lotterie. Teilnehmen darf, wer seine Daten bei einer Petition für Meinungsfreiheit und für unbeschränkten Waffenbesitz preisgibt. Diese Themen könnten grundlegend zwar beide Seiten des politischen Spektrums interessieren, aber sprechen in dieser Form vor allem Rechte an. Wenn also vor allem Rechte diese Petition unterschreiben und wählen gehen, haben sie die Chance auf eine Million Dollar.

Was Musk damit zu kaufen versucht: die Wahl

Das alles ist Kleingeld für den reichsten Mann der Welt. Aber Leute wie Musk verschenken gar nichts – sie investieren. Und der Einfluss dieses Geldes könnte genug sein, um genau dort einen politischen Unterschied zu machen, wo die US-Wahlen entschieden werden. Das ist im seltsamen US-Wahlsystem nicht die Mehrheit der Wähler:innen, sondern oft nur eine kleine Gruppe an einigen Tausend Wechselwähler:innen in wenigen kleinen bis mittelgroßen Bundesstaaten.

Und überraschenderweise scheinen Wähler:innen in diesen entscheidenden Swing State die besten Chancen auf diesen für sie großen Millionen-Gewinn zu haben. Dort, wo wenige Stimmen den Unterschied bei der Wahl im November machen könnten. Dort, wo Daten über Wähler:innen (und deren ihre Freund:innen, die sich vielleicht ja auch für Trump interessieren könnten) besonders wertvoll sind.

Das Ganze wird nun aus verschiedenen Gründen rechtlich geprüft. Aber es ist nicht schwer zu erkennen, wie kurz es vor dem Wählerkauf ist. 

Die Rolle von Musk bei X

Das ist aber nichts Musks einzige Rolle. Sein Verhalten ist auch deswegen pikant, weil er sich rechtzeitig vor dieser Wahl um viele Milliarden Dollar eine der wichtigsten Nachrichtenplattform der Welt gekauft hat: das frühere Twitter und heutige X. Angetreten ist er dort mit dem leeren Versprechen, keinen Wahlkampf zu betreiben. Er werde die Plattform stattdessen politisch „neutralisieren“. Das war immer ein durchsichtiges Manöver angesichts seiner eigenen politischen Radikalisierung.

Und folgerichtig macht er jetzt genau das Gegenteil. Nicht nur, wenn er offen auf der Bühne mit Trump auftritt und zu dessen Wahl aufruft. Er greift auch anders und unlauter in die US-Wahlen ein (mindestens moralisch und politisch, rechtlich wird sich das noch klären). Er benutzt seine Plattform, um Desinformation zu verbreiten und klar zu Gunsten von Trump aufzutreten. Er verwandelt X in eine Propaganda-Plattform für Trump. Dazu gehört auch die Normalisierung von rechtsextremen bis sogar offenen Neonazi-Accounts. Musk interagiert mit seiner enormen Reichweite mit diesen User:innen, als sei es das normalste der Welt und macht sie so populär, während er es demokratisch gesinnten Accounts immer schwerer macht, die Plattform zu nutzen.

Musk und die rechten Tech-Milliardäre

Musk hat damit auch eine kritische Informationsinfrastruktur für hunderte Millionen Menschen ruiniert. Diese Zerstörung setzt er nun bei den US-Wahlen fort. Er ist damit aber nur der lauteste Vertreter einer ganzen Clique an Faschismus-affinen, absurd reichen Tech-Unternehmern, die sich gerade reihenweise für Trump ins Zeug werfen. Diese Wahl in den USA wird auch darüber entscheiden, wie mächtig diese seltsamen Leute wirklich sind.

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    Kommentare 3 Kommentare
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  • Stefan
    23.10.2024
    Das problem ist nicht Musk, der ist unternehmer, ein sehr erfolgreicher. Er hat unverhältnismäßig geld zu sich gezogen. Jeder superreich kann mit seinem geld machen was er für richtig hält, solange alles in einem gesetzlichen rahmen abläuft. Nun wissen wir alle das gesetzt ist auf der Seite der mächtigen, sprich superreichen. Diese leute können sich die besten anwälte leisten, die besten Lobbyisten bezahlen, die besten medien kaufen etc. Das Problem liegt in der Verteilung des Vermögens und wird bestehen bleiben. Bestehen bleiben solange der Superreiche sagen wir 50 000 000 Euro und der vom Volk gewählte politiker 20 000 Euro im monat verdient. Diese unverhältnismäßigkeit führt zur teilung der gesellschaft.
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  • frizzdog
    23.10.2024
    mich wundert, dass dort leute bei diesem schwindligen wahlsystem überhaupt noch zur wahl gehen! die einzig wirksame demokratische chance wäre eine revolution in diesem "ein-parteien-staat"!
    Antworten
  • frizzdog
    23.10.2024
    ->"Wie Musk die Wahl kaufen will"? - - - Wie Musk die MENSCHEN kaufen WIRD! ganz offensichtlich sind die leute ganz wild drauf. die kälber lassen sich ihre hinrichtung freudig mit scheck bezahlen. ein neuer aspekt im lemmingdasein.
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