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Klimakrise
Fortschritt

Heizungstausch und thermische Sanierung: Bis zu 94 Prozent Förderung

Ein Heizkröper ist auf dem Bild zu sehen. Im Beitrag geht es um Förderungen Heizungstausch und thermischen Sanierungen
Die Förderungen für Heizungsaustausch und thermische Sanierungen sind so hoch wie noch nie. Aber von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Foto: Patrycja Grobelny/Pexels
Die Regierung hat die Förderungen für Heizungstausch und thermische Sanierung erhöht. Sie sind so hoch wie noch nie, sagt Johannes Wahlmüller von Global 2000. Die Umweltschutzorganisation hat analysiert, wie viel Geld es durch die unterschiedlichen Förderungen auf Bundes- und Länderebene gibt und empfiehlt: “Jetzt zugreifen.”

Wir müssen raus aus Kohle, Öl und Gas. Um das zu erreichen, hat die Regierung die Förderungen für Heizungstausch und thermische Sanierungen im Rahmen des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes erhöht. Bis zu 50 Prozent der Kosten bei Wärmedämmung und Fenstertausch werden ersetzt. Wird eine fossile Heizung gegen eine nachhaltigere getauscht, gibt es bis zu 75 Prozent. 

Hinzukommen Förderungen der Bundesländer. Die unterschiedlichen Förderungen lassen sich kombinieren und so kann man einen Großteil der Kosten zurückkriegen, erklärt Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von Global 2000. 

Förderungen für Heizungstausch und thermische Sanierung kombinieren

Die Umweltschutzorganisation hat analysiert, wie hoch die Förderungen in den einzelnen Bundesländern sind. Dafür hat sie ein konkretes Beispiel verwendet: Ein Einfamilienhaus aus den 1970er-Jahren mit 120 Quadratmetern Wohnfläche. Das Haus soll neu gedämmt und die Fenster ausgetauscht werden. Die alte Gaszentralheizung wird durch eine Erdwärmepumpe ersetzt.

Die Kosten werden auf gesamt 100.000 Euro geschätzt (60.000 Euro für die thermische Sanierung und 40.000 Euro für den Heizungsaustausch). Die Bundesförderungen decken mehr als die Hälfte der Kosten. Da durch die umfassende Sanierung der Heizwärmebedarf stark verringert wird, gibt es den höheren Sanierungsbonus von 50 Prozent, also 30.000 Euro. Für die Heizungstausch gibt es einerseits 23.000 Euro und noch 5.000 Euro Zuschlag für die Tiefenbohrung der Erdwärmepumpe. Gesamt macht das 58.000 Euro vom Bund.
Förderungen der Bundesländer können zusätzlich beantragt werden. Sie fallen jedoch unterschiedlich hoch aus.

Tiroler:innen kriegen fast 94 Prozent zurück

Die höchste Förderung erhalten die Tiroler:innen mit insgesamt 93.800 Euro und damit fast 94 Prozent der Gesamtsumme (Bundes- und Landesförderung zusammen). Darauf folgt die Steiermark mit insgesamt 86.500 Euro und darauf Vorarlberg mit 83.600 Euro. Salzburger:innen bekommen 83.500 Euro und Kärnter:innen 83.200 Euro. In Wien gibt es inklusive Bundesförderung 68.800 Euro für die Sanierung und in Oberösterreich 67.200 Euro. Im Burgenland sind es 61.500 Euro und in Niederösterreich gibt es keine zusätzlichen Einmalzahlungen. Allerdings unterstützen in Burgenland und Niederösterreich die Landesregierungen thermische Sanierungen durch günstige Kredite und Zuschüsse.

 

Förderungen alleine reichen nicht

“Die Förderungen sind aktuell so hoch wie nie. Sie alleine reichen aber nicht”, sagt Wahlmüller. Denn sie motivieren zwar Menschen, die in ihren Häusern auch selber wohnen. Mieter:innen haben aber nach wie vor keinen Einfluss auf diese Entscheidung. Da Mieter:innen die hohen Kosten für fossile Heizungen zahlen, haben die Vermieter:innen nach wie vor nur wenig Motivation, zu sanieren oder Heizungen tauschen zu lassen. Die Umweltschutzorganisation schlägt deswegen weitere Maßnahmen vor:

  • Einen rechtlichen Rahmen, der verbindliche Ziele festlegt.
  • „One-Stop-Shop“ für alle Bundes-, Landes- und Gemeindeförderung: Die Informationen zu den Förderungen sollen gesammelt an einer öffentlichen Stelle erhältlich sein. An derselben Stelle soll auch die Fördereinrichtung und -abwicklung vorgenommen werden.
  • Wahlmöglichkeit bei Förderangeboten: Es sollte in allen Ländern Unterstützungen geben für Menschen, die einen Kredit aufnehmen müssen, als auch für jene, die einen Teil der Kosten selbst finanzieren können.
  • Laufende Anpassung der Förderhöhe wegen Inflation und Baukostensteigerung
  • Ausreichende Budgets, damit Förderungen nicht rasch erschöpft sind.
  • Kostenlose Energieberatung vor Ort
  • Start öffentlich wirksamer Kampagnen: Die attraktiven Förderangebote seien nur wenig bekannt.

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