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Klimakrise

Warum der Umstieg auf erneuerbare Energie sozial gerecht ist

Wir können uns die Energiewende nicht leisten? Ganz im Gegenteil: Die Energiewende ist sozial gerecht. Wir haben drei Argumente dafür.

 

Fast alle von uns spüren es in der Geldbörse: Die Energiepreise sind empfindlich angestiegen. Das trifft besonders jene, die es ohnehin schon schwer haben. 120.000 Haushalte sind von Energiearmut in Österreich betroffen. 

Gleichzeitig werden die Probleme durch die Klimakrise immer drängender. Dennoch hören wir immer wieder, dass ein Wechsel auf erneuerbare Energieformen zu teuer ist. Dabei könnten wir viele Probleme, vor denen wir aktuell stehen, dadurch lösen. Wir haben drei Argumente, warum ein Umstieg auf erneuerbare Energie auch sozial sinnvoll ist:

#1 Fossile Brennstoffe treiben die Energiepreise in die Höhe 

Warum steigen die Energiepreise bei uns so stark an? Häufig wird die Energiepolitik der EU dafür verantwortlich gemacht. Denn, so die Argumentation, der Preis für die Emission von CO2 hat sich alleine 2021 verdoppelt. Und diese Erhöhung bekämen die Menschen jetzt eben zu spüren.

Das blendet jedoch aus, dass die Preise für fossile Brennstoffe im selben Zeitraum noch stärker gestiegen sind. Der Importpreis für Kohle und Gas hat sich 2021 etwa vervierfacht. Die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen ist nach dem Rückgang zu Beginn der Corona-Krise wieder sehr stark angestiegen. Noch vor dem Angriff Russlands waren die Preise so hoch wie kaum zuvor. Der Krieg hat Europa auch in eine Energiekrise geführt.

Die Ereignisse der letzten Wochen haben uns gezeigt, wie stark wir von fossilen Brennstoffen abhängig sind. Diese Abhängigkeit zu brechen, ist alles andere als einfach. Aber der Umstieg auf erneuerbare Energie führt zu mehr Eigenständigkeit und würde uns in Zukunft vor so starken Preisschwankungen schützen. Und er würde autokratische Regime, die vor allem auf Erdöl- und Erdgasexporte angewiesen sind, ganz besonders treffen.

Wie wir die Energiewende angehen könnten?
 

 

#2 Strom aus erneuerbaren Energien wird immer günstiger

 

 
Erneuerbare Energie hat die niedrigsten Stromerzeugungskosten

Die Stromerzeugung durch erneuerbare Energie ist bereits jetzt häufig billiger als durch fossile. In den letzten Jahren gab es eine extreme Steigerung in der Stromerzeugungseffizienz von Solar- und Windenergietechnologien. Und sie werden in Zukunft noch wesentlich besser und dadurch auch billiger. Im Gegensatz dazu werden die Preise für Strom aus fossilen Brennstoffen einer gewissen Schwankung unterliegen, aber im Großen und Ganzen gleich bleiben.

Erneuerbare Energie wird vermutlich noch schneller im Preis sinken, als aktuell vorhergesagt wird. Denn bisher haben Expert:innen diesen Preisverfall immer sehr stark unterschätzt(PDF). Zwischen 2010 und 2020 sollte sich laut Schätzungen der Preis für Solarmodule pro Jahr um 2,6 Prozent verringern. Tatsächlich wurden sie aber sogar um 15 Prozent billiger.

#3 Der Wechsel auf erneuerbare Energie wird uns in Zukunft viel Geld sparen

Die Klimakrise kostet uns, neben allen anderen Auswirkungen, sehr viel Geld. Alleine in Österreich entsteht durch sie ein Schaden von 15 Milliarden Euro pro Jahr, wenn wir nicht handeln. Darin sind auch die Importe von fossilen Brennstoffen inkludiert. Diese Kosten werden in den nächsten Jahrzehnten noch stark ansteigen. Bis zum Jahr 2100 wird das weltweite Bruttoinlandsprodukt um 37 Prozent niedriger sein, als es ohne Erderhitzung wäre.

Der Umstieg auf erneuerbare Energie ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Klimakrise. Er mag zwar teuer sein, kann aber gleichzeitig durch neue Jobs und Aufträge für mehr Wirtschaftswachstum sorgen. Aber auch wenn man diese Effekte ausblendet: Nicht zu handeln wird uns viel teurer zu stehen kommen.
 

 

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