Warum Whoopi Goldberg einen reinen Frauensport-Sender gründet
Wenn Männer Sport betreiben, ist es meistens einfach nur „Sport“. Wenn Frauen ihn betreiben, müssen wir extra „Frauensport“ dazu sagen. Wie können wir diesen männlichen Standard etwas entgegensetzen?
Eine Möglichkeit: Frauensport muss mehr Aufmerksamkeit und Räume bekommen. Dazu muss es auch passende Angebote geben. Da setzt das „All Women Sports Network“ (AWSN) an. von Whoopi Goldberg an. Das Netzwerk zeigt rund um die Uhr ausschließlich Frauensport. Es ist in einigen Teilen Asiens bereits zu sehen, in den USA steht der Start unmittelbar bevor. In Zukunft soll es in 65 Ländern zu sehen sein.
Die Motivation dahinter ist laut Goldberg sehr persönlich. Als Mädchen habe sie immer Sport machen wollen – Unterstützung oder Ermutigung erhielt sie aber keine. Ganz im Gegensatz zu ihrem Bruder. Der durfte laut ihrer Aussagen alle Sportarten betreiben. Mit AWSN will Goldberg für mehr Sichtbarkeit und Anerkennung sorgen. Damit sollen mehr Mädchen bestärkt werden, selbst Sport zu machen.
Damit springt Goldberg auch auf einen Trend auf. Frauensport lockt immer mehr Zuseher:innen vor die Bildschirme und in Stadien. Es gibt bereits Spartensender, die ausschließlich Frauensport zeigen, etwa vom Streaminganbieter DAZN. Diese sind jedoch meistens kleine Spartensender und lokal begrenzt. AWSN soll der erste Frauensport-Sender mit globaler Reichweite werden.
So entstehen auch immer mehr Räume, um Frauensport zu sehen. 2022 wurde in den USA mit „The Sports Bra“ die erste Sportsbar gegründet, die nur Frauensport zeigt. Weitere folgten.
Doch bis zur Gleichstellung ist es auch hier noch ein langer Weg. In 83 % der Sportarten gibt es zwar offiziell dieselben Preisgelder für Männer und Frauen, der Gender Pay Gap ist aber speziell im Spitzensport nach wie vor enorm. Eine Studie aus 2017 kam etwa zu dem Schluss, dass die Gehälter alle Spielerinnen in den sieben größten Fußballligen weniger erhielten, als der bestbezahlte Fußballprofi.