Geldregen gegen die Krise
![Geldregen gegen die Krise](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/mm_greenwhite_sm-1.jpg)
Manchmal kann man Probleme tatsächlich lösen, wenn man Geld auf sie schmeißt. In anderen Fällen kann es genau das Gegenteil auslösen. Beide Beispiele findest du im heutigen Morgenmoment, geschrieben von Sebastian Panny.
#1 Möchtest du das teilen?
„Ich helfe doch eh mit“, betonen Männer immer wieder. Nur: Mithelfen bedeutet nicht, dass man sich die Arbeit aufteilt.
In Beziehungen übernehmen Frauen nicht nur öfter die Hausarbeit, sondern meistens wie selbstverständlich auch die Organisation für das gemeinsame Leben. Das ist für viele extrem belastend. Wie können Frauen der Mental Load Falle entkommen – und was muss sich grundsätzlich ändern?
#2 Hast du das gesehen?
Die Regierung lässt es Geld regnen! Ausnahmslos alle bekommen eine Einmalzahlung – ob sie es nun brauchen oder nicht.
Nur: gegen die Teuerung hilft dieser Geldregen nicht, sondern könnte sie noch weiter antreiben. Dabei gibt es genügend Möglichkeiten, um dagegen anzukämpfen. Welche das sind, erklärt dir Barbara Blaha in einer neuen Ausgabe von „Moment Mal“.
#3 Der Reihe nach
![Ein Mann zieht einen Leiterwagen hinter sich her. Er hat einen blauen Helm auf eine gelbe Warnweste an. Es ist ein Arbeiter in einer Lagerhalle. “Doch nicht "der beste Arbeitgeber der Welt”? Amazon wird in den USA bald keine Arbeitskräfte mehr finden.”](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/02/1_4.jpg)
![2 Männer sind von hinten zu sehen. Sie fahren mit einer Art Einkaufswagen durch die Gänge eines Lagerhauses. “Warum es kaum jemand lange dort aushält? Wegen der katastrophalen Arbeitsbedingungen in den Lagerhäusern. Amazon erfasst jede Bewegung der Arbeitnehmer:innen. So wird kontrolliert, ob sie ihr extremes Pensum erfüllen.”](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/02/3_4.jpg)
![Eine große Puppe aus Pappe wird von 2 Männern gehalten. Sie soll den ehemaligen Amazon-CEO Jeff Bezos darstellen. Auf ihr ist der Schriftzug “Union Buster-in-Chief” angebracht.](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/02/4_4.jpg)
Amazon werde “der beste und sicherste Arbeitgeber der Welt”, hat Jeff Bezos bei seinem Abschied als CEO verkündet. Damit sollte sich das Unternehmen allerdings beeilen. So wie es aussieht, wird es bald nicht mehr genug Arbeitskräfte finden.
So toll ist Amazon als Arbeitgeber nämlich nicht. Mitarbeiter:innen werden überwacht und kontrolliert. Um auf ihr vorgeschriebenes Pensum zu kommen, müssen sie bis zu 30 Kilometer am Tag laufen. Wer die Vorgaben zu oft nicht erfüllt, wird gefeuert. Kein Wunder, dass die Verletzungsrate bei Amazon doppelt so hoch ist wie in vergleichbaren Unternehmen.
Wer die Arbeitsbedingungen verbessern will, wird bekämpft. Gegen Gewerkschaftsgründungen geht das Unternehmen streng vor. Doch im April dieses Jahres gelang es Beschäftigten zum ersten Mal, einen Betriebsrat in einem Amazon-Lagerhaus zu installieren.
Ob sich das Unternehmen diese Haltung noch lange leisten kann? In den USA herrscht die niedrigste Arbeitslosigkeit seit 50 Jahren – und Amazon wird bald händeringend nach Arbeitnehmer:innen suchen. Denn bereits vor der Pandemie verlor das Unternehmen jeden Tag satte drei Prozent seiner Belegschaft.
#4 So kann es gehen
![Ein Mann in gelbem Overall und Hut steht auf einer Solaranlage. Er hat die Hände nach oben in Richtung Sonne ausgestreckt. “Europa bis 2035 zu 90 Prozent mit grünem Strom versorgen? Das können wir haben - ohne, dass es uns mehr kostet.”](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/02/1_5.jpg)
![5 Münztürme liegen auf einer Solaranlage. Sie werden von links nach rechts immer größer. “Europa kann den Umstieg auf Erneuerbare laut einer neuen Studie schaffen. Das kostet viel Geld. Doch die Ausgaben holen wir durch Einsparungen wieder herein, heißt es.”](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/02/2_6.jpg)
![Ein Windrad steht hinter einer Fotovoltaikanlage in der Wiese.Bis zu 750 Mrd. Euro müssten in Solar- und Windkraft investiert werden. Netze müssen ausgebaut werden, um Strom besser unter den Ländern zu verteilen.](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/02/3_5.jpg)
![Eine Nahaufnahme von verbrennenden Kohlen. “Erneuerbare Energie wird immer billiger. Die Preise für fossile Brennstoffe sind explodiert. Je schneller wir raus aus Gas, Öl und Kohle kommen, desto mehr Geld sparen wir uns. So werden die Investitionen reinge](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/02/4_5.jpg)
![Mehrere Menschen halten sich an der Hand und bilden eine Kette. Man sieht sie nur als Schatten, da die Sonne gerade untergeht. Im Hintergrund ist der Himmel rot gefärbt. “Wenn Europa bis 2035 auf erneuerbaren Strom umsteigt, können wir bis 2050 die Klimaneutralität erreichen. Das kostet nicht mehr Geld. Aber es benötigt eine gemeinsame Anstrengung.”](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/02/5_3.jpg)
Die Politik muss nur wollen. Über 90% unseres Stromes könnte in Europa bis 2035 aus erneuerbarer Energie kommen und so möglich machen, die Pariser Klimaziele zu erreichen. Auch gut daran: Es kostet uns nicht mehr Geld. Aber es müssten alle an einem Strang ziehen.
Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des Think-Tanks “Ember”. Darin wurde analysiert, wie europäische Länder die Pariser Klimaziele erreichen können. Die Forscher:innen waren laut eigenen Angaben nicht nur überrascht, dass wir bis 2035 den Umstieg auf grünen Strom schaffen können. Sondern auch davon, dass uns das nicht mehr kostet.
Bis zu 750 Milliarden Euro müssen in die Hand genommen werden. Solar- und Windkraftanlagen müssten viermal so viel Strom liefern wie in den vergangenen zehn Jahren. Herausfordernd ist es, die Energie zu speichern und mit anderen Ländern zu teilen. In Netze und Stromspeicher muss viel Geld gesteckt werden.
Das alles benötigt einen gemeinsamen Kraftakt – aber nicht mehr Geld. Denn die Investitionen sparen danach Kosten ein. Und sie verringern die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und bringen Europa der Klimaneutralität näher. Je schneller Politik und Wirtschaft handeln, desto besser.
#5 Bonustrack
Auch Erbschafts- und Vermögenssteuern wären ein wirksames Mittel, um den Kampf gegen die Teuerung zu finanzieren. Das findet auch die Millionenerbin Marlene Engelhorn. Warum sie es so wichtig findet, besteuert zu werden, hat sie uns in einer Ausgabe von „Wie ist es…?“ erzählt:
Einen schönen Freitag
Sebastian