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Ungleichheit
Arbeitswelt

Zu viel Care-Arbeit macht Frauen krank. Und Männer nicht.

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Zu viel Care-Arbeit macht krank. Bei Frauen werden häufiger Angstzustände und Depressionen diagnostiziert als bei Männern. Und: Mütter empfinden immer noch mehr Stress als vor der Pandemie. Wie Care-Arbeit und psychische Gesundheit zusammenhängen, erklärt dir Chefökonomin Katharina Mader in einer neuen Ausgabe #Girlmath.

Care-Arbeit ist immer noch Frauensache

Auf der ganzen Welt leisten Frauen mehr unbezahlte Arbeit als Männer. Je mehr unbezahlte Arbeit Frauen leisten, desto schlechter steht es um die Gesundheit von Frauen, so das Ergebnis einer Metaanalyse von 19 Studien mit 70.310 Personen weltweit.

Jennifer Ervin und ihre Kolleginnen zeigen, bei Frauen werden deshalb häufiger Angstzustände und Depressionen diagnostiziert als bei Männern. Und: Mütter empfinden immer noch mehr Stress als vor der Pandemie. 

Keine Auswirkung auf die Gesundheit von Männern

Dabei haben Hausarbeit und Kinderbetreuung kaum Auswirkungen auf die Gesundheit von Männern. Das liegt daran, dass sie viel weniger tun. Selbst in den Ländern mit der größten Gleichstellung der Geschlechter erledigen Frauen täglich ca. 50 Minuten mehr unbezahlte Arbeit als Männer. 

Es liegt auch daran, dass die Art von Arbeit, die Männer verrichten, weniger zeitkritisch, angenehmer oder zumindest erträglicher ist. So sind Männer häufiger für Aufgaben im Freien zuständig, die seltener und nach ihrem eigenen Zeitplan erledigt werden. Frauen übernehmen eher alltägliche Aufgaben, die zu festen Zeiten erledigt werden müssen.  

Weiterlesen: Eh klar, dass Frauen weniger verdienen. Sie arbeiten ja so oft in Teilzeit

Der gesellschaftliche Druck liegt bei den Frauen

Gesellschaftliche Erwartungen spielen ebenfalls eine Rolle. Frauen fühlen sich beispielsweise unter Druck gesetzt, ihr Zuhause sauber zu halten. Männer hingegen werden dafür gelobt, dass sie alltägliche Aufgaben wie das Putzen eines Hauses oder das Bringen eines Kindes zu einem Termin erledigen.

Nicht nur die ungleiche Verteilung der unbezahlten Arbeit ist problematisch. Es ist auch der Konflikt mit der bezahlten Arbeit. Wer von der bezahlten Schicht in die zweite unbezahlte Schicht hetzt und sich bis zum Schlafengehen abstrampelt, leidet unter “Zeitarmut”.

Zeitarmut trägt zu einer Verschlechterung der Gesundheit bei: Wir haben keine Zeit mehr, Dinge zu tun, die die Gesundheit verbessern: Sport treiben, schlafen oder unsere Freund:innen treffen. 

Da hilft es leider wenig, wenn sich Paare zwar zunehmend die Verantwortung für bezahlte Arbeit teilen, Männer jedoch dann deutlich mehr Freizeit haben, während Frauen mehr unbezahlte Arbeit erledigen. 

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