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"2015 darf sich nicht wiederholen!"

"2015 darf sich nicht wiederholen!"
Guten Morgen!

Die Geschichte wiederhole sich immer zweimal, schreibt Karl Marx. Das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce. Man könnte ihm mit Mark Twain entgegnen: "Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich." Welchen Reim du dir auf das Jahr 2015 machen kannst, erfährst du im Morgenmoment. Den hat heute Zitatlexikon Lukas Bayer für dich geschrieben.

#1 Möchtest du das teilen?

Einmal tanken kostet derzeit über 100 Euro. Um die Preise zu drücken, werden deshalb auch Forderung laut, die CO2-Steuer zu verschieben. Warum das auf keinen Fall passieren sollte und was empfehlenswert ist, damit die Preise trotzdem niemanden erdrücken? Die fünf wichtigsten Fragen und Antworten zur Situation.

#2 Hast du das gesehen?

Über die vergangenen sechs Jahre wurde eine Lösung verbreitet. Sie lautet: „2015 darf sich nicht wiederholen“. Konservative und Rechte machen das Jahr 2015 mit einem bestimmten Spin zum Negativmythos. Aber 2015 wiederholt sich jetzt – und etwas daran sei auch gut, erklärt Natascha Strobl in ihrer Video-Kolumne.

 

#3 Fotos des Tages

Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sind bereits mehr als zwei Millionen Menschen aus dem osteuropäischen Land geflohen. Ihre erste Station im Ausland ist meist Polen. Fotograf Christopher Glanzl ist in den vergangenen Tagen dort durch Städte und die Grenze entlang gefahren, um Eindrücke zu sammeln. Seinen Fotobericht kannst du dir hier anschauen.

#4 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Karin Kneissl war Österreichs Außenministerin. Sie wurde dafür von der FPÖ in die türkis-blaue Regierung unter Kanzler Sebastian Kurz nominiert. Die FPÖ hatte damals einen offenen „Freundschaftsvertrag“ mit der Partei von Wladimir Putin. Kneissl tanzte als Außenministerin auf ihrer Hochzeit 2018 mit Putin. Schon damals hatte dieser Teile der Ukraine besetzt.

 
Textausschnitt des Standard: Karin Kneissl sieht sich als politischer Flüchtling. Der Ausschnitt ist auf dem grünen Hintergrund des Moment Magazins. Bildtext: Soll man (Lachsmiley) oder (Kotzsmiley)?

Heute arbeitet Kneissl für den russischen Ölkonzern Rosneft als Aufsichtsrätin und als Expertin für das russische Staats-Propagandamedium „Russia Today“. Sie lebt in einem Haus in Südfrankreich und soll über eine halbe Million Dollar für den Rosneft-Posten bekommen (Kneissl behauptet, nicht zu wissen, wie viel sie dafür bekommt). Aufgeben will sie den Posten trotz der russischen Invasion in der Ukraine nicht. In einem aktuellen Interview mit dem deutschen Fernsehsender RTL sagte sie aber stattdessen, sie fühle sich als „politischer Flüchtling“ aus Österreich. Ihr Leben sei „zerstört“.

Währenddessen flüchten heute bereits mehr als zwei Millionen Menschen vor einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg ihres Hochzeits-Tanzpartners. Manchmal ist schwer zu sagen, ob Leute selbst noch wissen, was sie von sich geben.

#5 Herstory

Auch diesen März machen wir zum Herstory-Monat. Wir erzählen dir jeden Tag von wichtigen Frauen aus Politik und Zeitgeschichte. Heute stellen wir dir eine der einflussreichsten Klimaaktivist:innen vor: Vanessa Nakate.

„Ihr habt nicht nur ein Foto gelöscht. Ihr habt einen Kontinent gelöscht“, twitterte Nakate Anfang 2020. Der Grund? Nakate wurde von der Presseagentur Associated Press aus einem Bild, auf dem sie mit anderen Klimaaktivist:innen wie Luisa Neubauer oder Greta Thunberg zu sehen war, einfach rausgeschnitten. Das mag ein blöder Zufall gewesen sein, doch immer wieder werden Schwarze Menschen in den Medien nicht gezeigt oder gar aus Bildern entfernt.

 
Klimaaktivistin Vanessa Nakate in rot-weiß gestreiftem Oberteil im Porträt. Bildtext: Vanessa Nakate (*1996). Klimaaktivistin aus Uganda.

Vanessa Nakate ist jedenfalls nicht irgendwer und sollte nicht übersehen werden. Sie ist 25 Jahre alt und eine der lautesten Stimmen der weltweiten Klimabewegung. Nakate engagiert sich für „Fridays for Future Uganda“, gründete die Organisation „Youth for Future Africa“ und das afrikanische „Rise Up Movement“. Sie spricht auf Klimakonferenzen, veröffentlichte vor kurzem ihr erstes Buch mit dem Titel „Unser Haus steht längst in Flammen“ und wurde vom TV-Sender France 24 als „Sprachrohr Afrikas“ bezeichnet.

Was auffällt: Es sind vor allem Frauen, die sich für das Klima einsetzen. Gleichzeitig sind sie den Folgen der Klimakrise stärker ausgesetzt als Männer. Und wenn es um politische Entscheidungen geht, fehlen ihre Stimmen meist.

Ich wünsche dir einen Mittwoch voll Tatendrang!

Lukas

 

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