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Arbeitswelt
Fortschritt
Klimakrise
Ungleichheit

Geschenk für dich!

Fünf Themen, drei Minuten, ein NewsletteArbeitsminister Kocher will eine Reform: Das Arbeitslosengeld soll mit der Zeit sinken. Weniger Arbeitslosengeld heißt auch, weniger Chancen für arbeitslose Menschen. Das degressive Arbeitslosengeld der Kocher-Reform ist also eine Armutsfalle. Was braucht es wirklich? Das neue Moment Mal mit Barbara Blaha.r mit Haltung! Der Morgenmoment

Guten Morgen!

Auch heute haben wir natürlich wieder wichtige Nachrichten für dich. Vorher wollen wir kurz feiern: Das MOMENT Magazin hat heute zweiten Geburtstag! Ein großes DANKE an Leute wie dich, die unsere Arbeit verfolgen. Danke all jenen, die unsere Newsletter, Artikel, Videos und Podcasts in ihrem Freundeskreis weiter verbreiten und empfehlen, damit viele andere uns kennenlernen.
 
Und: Danke natürlich an all die kleinen Spender:innen, die unserem kleinen Team die tägliche Arbeit im Interesse der Vielen möglich machen. Wir sind unabhängig von Parteien und Konzernen, aber abhängig von Menschen wie dir. Und darauf sind wir richtig stolz. Wenn dir unsere Arbeit gefällt (und du uns noch nicht unterstützt), freuen wir uns riesig über eine kleine Spende zum Geburtstag. Jeder Euro zählt. Als Dankeschön schicken wir dir eines unserer wunderschönen Infografik-Poster. Alle Infos findest du hier.

 

Und jetzt zeigen wir dir gleich wieder, was du dafür kriegst. Den Morgenmoment liefert dir heute Andreas Bachmann.

 

#1 Möchtest du das teilen?

Pflegende Angehörige tragen eine schwere Last. Dazu sind sie oft gar nicht mehr in der Lage, ihrem Beruf nachzugehen. Das gefährdet ihre finanzielle Sicherheit und Unabhängigkeit. In einem Pilotprojekt stellt das Land Oberösterreich nun pflegende Angehörige an. Vorbild ist das Burgenland, wo dieses Konzept schon etwas länger gelebt wird. Aber ist das eine gute Idee? Wir haben uns angeschaut, was es bringen kann, pflegende Angehörige anzustellen.

#2 Zahl des Tages

 
Parteien zur Bundestagswahl verfehlen Klimaziele

Auf dem Papier, also in ihren Wahlprogrammen, haben sich fast alle Parteien (Ausnahme: AfD) vor der deutschen Bundestagswahl dem Klimaschutz und dem Ziel verpflichtet, die Erdwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Doch die in den Wahlprogrammen der Parteien formulierten Klimaziele reichen dafür nicht aus, berichtet das ZDF. Die Linke ist zwar am ambitioniertesten und will das Land bis 2035 klimaneutral bekommen. Aber das reicht nicht, um das Pariser Klimaziel zu erreichen. Wissenschaftliche Analysen zeigen: Deutschland müsste dafür bis spätestens 2030 klimaneutral werden. Die Grünen peilen 2041 an, die Unionsparteien und SPD das Jahr 2045 und die FDP gibt gar erst das Jahr 2050 als Ziel dafür aus, genauso viel CO2 auszustoßen wie kompensiert werden kann.

#3 Besser geht doch

Seit Wochen klagen Unternehmer:innen in Gastronomie, Hotellerie und im Bäckereigewerbe: Wir bekommen keine Mitarbeiter:innen mehr, es braucht mehr Druck auf Arbeitslose, jeden noch so schlecht bezahlten Job annehmen zu müssen. Von Wirtschaftsbund bis Arbeitsminister Martin Kocher fordern auch Politiker:innen und Interessenverbände von Arbeitnehmer:innen, schlechte Arbeitsbedingungen und Löhne zu akzeptieren. Dass der Personalmangel in vielen Branchen schlicht daran liegt, dass zu wenig gezahlt wird, kommt selten in den Sinn.

Jetzt fordert der Chef des Catering-Unternehmens Do&Co genau das: „Rauf mit den Löhnen, in meiner Branche sollen die Kollektivverträge kräftig erhöht werden“, sagt Attila Dogudan zur Tageszeitung Österreich. Gute Idee, bitte umsetzen! Es sei aber daran erinnert: Do&Co war im vergangenen März zu Beginn der Corona-Pandemie eines der ersten Unternehmen, das Dutzende Mitarbeiter:innen vor die Tür setzte. Für gute Arbeitsbedingungen war Do&Co bisher eher nicht bekannt. Laut eigener Aussage hat Dogudan Gehälter inzwischen „kräftig erhöht“ und Bedingungen „extrem verbessert“.

#4 In was für einer Welt leben wir?

 
Dänemarks Regierungschefin Mette Frederiksen

Als „wahnwitzigen Vorschlag“ bezeichnet die linke Opposition das, was Dänemarks Regierung plant: Die sozialdemokratische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen will eine Arbeitspflicht für „nicht-westliche Einwandererfrauen“. Beispiele für die „nützliche Arbeit“, die Migrantinnen verrichten sollen: Zigarettenkippen oder Plastikabfall aufsammeln. Nur wer 37 Stunden in der Woche arbeitet, erhält das volle Arbeitslosengeld. Das klingt absurd: Personen, die praktisch Vollzeit arbeiten, erhalten normalerweise kein Arbeitslosengeld, sondern Lohn.

Statt auf Bezahlung und Anerkennung wie in Programmen, die Langzeitarbeitslose in feste Jobs bringen sollen, setzt Dänemark auf Zwang und Bestrafung. Die Regierung unterstelle den eingewanderten Frauen, dass sie nicht arbeiten wollen, kritisiert die Organisation Bydelsmødre, die mit Migrantinnen arbeitet, laut der deutschen „taz“. „In Wirklichkeit finden sie keine Arbeit. Keine von ihnen sitzt freiwillig zu Hause.“ Sinnvollere Integrationsarbeit werde verhindert, kritisieren Gemeinden.

In Deutschland erhält der Plan Beifall von CDU und CSU. Friedrich Merz, Teil des „Zukunftsteam“ von Kanzlerkandidat Armin Laschet, sagte der „Welt“: Eine Arbeitspflicht für Langzeitarbeitslose könne ein geeignetes Mittel sein, „sie wirklich auch mal ein bisschen an der Krawatte zu ziehen und zu sagen, ihr müsst euch auch mal um euch selber kümmern”.

#5 Kennst du…?

 
Franklin D. Roosevelt

Wir stellen in den Wochen nach den Paralympics jeden Tag Menschen mit Behinderung vor, die unsere Gesellschaft geprägt und Bemerkenswertes geschafft haben. Heute: Franklin D. Roosevelt. Er gewann viermal die Wahl zum Präsidenten der USA und führte das Land durch den Zweiten Weltkrieg.

In seiner Amtszeit führte er das bundesweite Sozialversicherungssystem und einen Mindestlohn in den USA ein. In den Jahrzehnten vor seinen großen politischen Erfolgen rund um den sogenannten New Deal erkrankte er an Kinderlähmung und war damit von der Hüfte ab gelähmt – konnte also selbstständig fast gar nicht gehen.

Einen schönen Freitag wünscht dir

Andreas

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