In die Armut bluten: Periode sollte uns nichts kosten.
@moment_magazin Wir haben keine Wahl – die Periode kommt jeden Monat, und wir müssen dafür zahlen. Und das nicht zu knapp. Die finanzielle Belastung durch Menstruationsprodukte verstärkt soziale Ungleichheit und gefährdet die Gesundheit. Menstruationsprodukte müssen endlich als das behandelt werden, was sie sind: unverzichtbare, notwendige Güter. @Yasmin Maatouk #Gesundheit #Menstruation #Tampon #Binden #Armut #teuer #Periode #womeninmalefields
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Warum die Periode kein Luxus ist – und dennoch als solcher behandelt wird
Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich habe mich nicht freiwillig gemeldet, um aus meiner Vagina zu bluten. Warum zur Hölle muss ich dann für Menstruationsprodukte zahlen?
Hey Leute, ich bin Yasmin, und willkommen zu Period Talk! Hier reden wir über alles, was menstruierende Menschen beschäftigt. Und weißt du was? Auch wenn du selbst keinen Uterus hast, solltest du jetzt mal gut aufpassen.
Politik und Kontrolle: Wer bestimmt über unseren Körper?
Politiker (bewusst ungegendert) lieben es, über unsere Körper zu bestimmen. Meine Gebärmutter gehört ihnen, wenn es darum geht, Schwangerschaftsabbrüche zu regulieren – und ja, in Österreich ist Abtreibung immer noch illegal. Es wird nur nicht strafrechtlich verfolgt. Aber wenn meine Gebärmutter blutet und ich Hilfe brauche? Dann ist das plötzlich mein Problem.
Die heimlichen Kosten der Periode – Was wir wirklich zahlen müssen
Unsere Periode ist der Grund, warum überhaupt ein Mensch auf diesem Planeten lebt. Trotzdem wird sie behandelt, als wäre sie ein persönliches Luxusproblem. Menstruationsprodukte müssen kostenlos sein. Jahrzehntelang wurden Tampons und Binden nicht wie notwendige Güter behandelt, sondern wie Konsumartikel.
Bis vor kurzem haben wir 20 % Umsatzsteuer auf Menstruationsprodukte gezahlt. Inzwischen wurde sie auf 10% gesenkt. Es hat sich also etwas getan, aber das reicht nicht. Die monatlichen Kosten für Menstruationsprodukte summieren sich. Schmerzmittel, neue Unterwäsche und Co. machen das Ganze noch teurer. Laut einer britischen Studie gibt ein menstruierender Mensch im Schnitt 540 Euro pro Jahr aus – und das über Jahrzehnte. Insgesamt sind das 20.000 Euro.
Periodenarmut: Wenn die Periode zur finanziellen Belastung wird
Für viele ist das einfach nicht leistbar. Es gibt dafür einen Begriff: Periodenarmut. Der beschreibt, dass Betroffene sich keine Menstruationsprodukte leisten können. Sie greifen dann zu Alternativen wie Stoffresten oder Toilettenpapier – weil sie keine Wahl haben.
Das ist gar nicht so selten. In Österreich geben 53% der menstruierenden Menschen an, sich besser mit Produkten versorgen zu können, wenn sie günstiger wären. Jede dritte Person empfindet ihre Periode als eine finanzielle Belastung. Und fast 20% müssen ihre Tampons und Binden länger benutzen, als es hygienisch ist.
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Hygiene oder Risiko?
Das ist nicht nur unangenehm – es ist gefährlich. Bleibt ein Tampon zu lange im Körper, entwickeln sich durch Blut und Bakterien giftige Stoffe. Im schlimmsten Fall kann man einen toxischen Schock bekommen. In seltenen Fällen kann das sogar tödlich enden.
Die Lösung ist so einfach: Gratis Menstruationsprodukte für alle. An Schulen, Arbeitsplätzen, öffentlichen Toiletten. Überall dort, wo Menschen bluten.
Wir haben ein Recht darauf, ohne Scham und ohne finanzielle Belastung zu menstruieren. Period.