Klimaschutz-Index: Beim Klimaschutz durchgefallen
Wissenschaftler:innen wollten wissen, welche Länder genug tun, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. Das Ergebnis: Kein einziges.
14 Länder wurden sehr schlecht bewertet. Darunter die USA, Russland und die Vereinten Arabischen Emirate. Weitere 21 Länder wie Neuseeland, Frankreich, Mexiko oder China haben eine schlechte Bewertung bekommen. Eine mittelmäßige Note bekamen 16 Nationen. Darunter Nigeria, das Vereinigte Königreich, die Schweiz und Ägypten.
Nur 12 Länder wurden relativ gut bewertet. Relativ, weil keines der Länder genug tut, um die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Deswegen sind die ersten drei Plätze leer. Dann kommt Dänemark. Indien ist auf Platz sieben, Deutschland auf Platz 14 und der EU-Schnitt auf Platz 16. Und Österreich? Ist mit Platz 32 im untersten Mittelfeld.
Nochmal: Kein Land tut genug, um diese Ziele zu erreichen. Dabei sind das die Ziele, die sich die Länder SELBST bei der Klimakonferenz 2015 gesteckt haben.
Was wird beim Klimaschutz-Index gemessen?
Der Klimaschutz-Index von Germanwatch, CAN International und dem NewClimate Institut misst:
- Die Treibhausgasemissionen
- Bemühungen bei Erneuerbaren Energie
- Energieverbrauch
- und Klimapolitik
63 Länden und die EU haben sich die Wissenschaftler:innen angesehen. Mit dabei sind vor allem die größten CO2-Verursacher. Trotzdem schneidet Österreich schlecht ab. Denn inn Österreich werden noch immer fossile Brennstoffe mit viel Geld subventioniert. Auch das Verbot von Verbrennerautos in der EU hat Österreich boykottiert. Und: Es gibt noch immer kein Klimaschutzgesetz.
Beim Energieverbrauch liegt Österreich sogar auf Platz 51.
Zu kleine Schritte in die richtige Richtung
Mit Maßnahmen wie der Sanierungsoffensive hat die Regierung auf Betreiben der Grünen zwar Schritte in die richtige Richtung gesetzt. Sie reichen aber bei weitem nicht. Gerade mit dem Erneuerbare-Wärme-Gesetz wurde eine Chance auf ambitionierte Klimapolitik verspielt. Das sollte ursprünglich sehr ambitioniert werden. Die ÖVP hat gebremst und das Gesetz abgeschwächt.
Das heißt nun: Es gibt keinen verbindlichen Plan, wie wir bis 2040 von Öl- und Gasheizungen wegkommen. Dazu haben wir bereits ein Video gemacht – du findest es hier.
Etwas Lob gab es trotzdem: Und zwar für das Klimaticket und die Investitionen in das Schienennetz. Außerdem haben die Expert:innen die endlich begonnene CO2-Bepreisung und die Unterstützung für Erneuerbare Energien gelobt.
Doch da geht noch mehr. Da muss noch mehr gehen. Und zwar in allen Ländern. Auch bei uns.