Vollzeitarbeit erhöht das Krebsrisiko. Vor allem bei Frauen.
Kann Arbeit wirklich das Risiko für Krebs erhöhen?
Diese Frage haben Bernadette van der Linden und ihr Team von der Uni Freiburg untersucht.
Sie haben die Berufslaufbahnen von knapp 7.000 Frauen und 6.000 Männern, geboren zwischen 1915 und 1945, in 14 europäischen Ländern analysiert. Die Berufe wurden in Kategorien eingeteilt, etwa ‘Vollzeit erwerbstätig’, ‘hauptsächlich im Haushalt’, oder ‘zeitweise arbeitslos’.
Das Ergebnis: Menschen, die Vollzeit arbeiten, erkranken öfter an Krebs – vor allem Frauen.
Das heißt aber nicht, dass Vollzeitarbeit direkt zu Krebs führt. Die Forschenden vermuten, dass Verhaltensweisen und Lebensumstände bei Vollzeitbeschäftigten, wie hoher Stress, eine Rolle spielen. Für Frauen kommt oft die Doppel- oder Dreifachbelastung hinzu, also Beruf, Haushalt und Familie. Auch Diskriminierungen und schlechte Arbeitsbedingungen könnten das Risiko erhöhen, besonders bei Frauen, die in den 1910er bis 1940er Jahren geboren wurden.
Übrigens: Faktoren wie Alkohol, Rauchen oder Ernährung wurden berücksichtigt. Die Frage bleibt also, wie viel Arbeit gesund ist – und wie wir unbezahlte Arbeit gerechter verteilen können.