Von Nichts bleibt nur die Hälfte übrig
Ein Sozialstaat ist gar keine so blöde Idee. Diese und einige weitere Erkenntnisse gibt es im heutigen Morgenmoment, zusammengestellt von Max Eberle.
#1 Möchtest du das teilen?
Wir leben in einem Sozialstaat. Weder ein Schulbesuch, ein Studium noch ein Krankenhausaufenthalt bedeutet hier den finanziellen Ruin. In anderen Staaten – auch reichen – beneidet man uns darum. Damit das so bleibt, brauchen wir gute Steuereinnahmen. Worüber wir aber reden sehr wohl müssen: in Österreich zahlen Menschen mit niedrigen Einkommen verhältnismäßig genau so viel Steuern wie Reiche. Barbara Blaha sagt: Moment mal!
#2 Lesetipp
Vincent ist ein trans-identer Mann. In unserer Reihe „Was ich wirklich denke“ erzählt er uns seine Geschichte vom Outing über die Hormontherapie bis zu geschlechtsangleichenden Operationen erzählt hat. Wie erlebt er das alles?
#3 Zahl des Tages
Der Pazifik ist jetzt … fast sauber. Das Projekt „The Ocean Cleanup“ hat 29 Tonnen Plastikmüll von der Meeresoberfläche beseitigt. Jetzt fehlen nur noch 150 Millionen weitere Tonnen, die in den Weltmeeren herumschwimmen. Aber irgendwer muss ja den Anfang machen.
Im Juli wurde der von der Organisation entwickelte Müllfänger, eine 800 Meter lange Netzkonstruktion, von zwei Schleppern erstmals vor der kanadischen Westküste ins Wasser gezogen. Das Ziel: Im „Great Pacific Garbage Patch“ aufräumen. In diesem Strömungswirbel sollen sich 1,8 Billionen Plastikteile befinden.
Manche zweifeln aber an der Effektivität des Projekts des Niederländers Boyan Slat: Die deutsche Organisation „Stiftung Meeresschutz“ bemängelt, dass der Großteil der Plastikabfälle am Meeresgrund liegt, und nicht an der Oberfläche schwimmt. Auch Kleinstlebewesen könnten durch das System bedroht werden.
#4 Zitat des Tages
Filmproduzent Robert Greenwald deckte 2004 mit seinem Film „Uncovered: The War on Iraq“ auf, wie Massenmedien Stimmung für eine Invasion im Irak machten. 17 Jahre später stellt er weiterhin wichtige Fragen. Sein Hinterfragen, warum steuervermeidende Milliardäre oft so verehrt werden, ist unser Zitat des Tages.
#5 Besser geht doch?
Der Bedarf an Psychotherapie in Österreich ist hoch und wird von den mentalen Auswirkungen der Pandemie nur weiter befeuert. Die ÖGK will dem entgegenwirken und hat jetzt 20.000 zusätzliche Therapieplätze bis Ende 2022 versprochen. Das Vorhaben wurde bereits im vergangenen Jahr auf 2023 verschoben, jetzt aber wieder vorverlegt. Das Kontingent der Therapieplätze ist allerdings nicht die einzige Baustelle der psychosozialen Versorgung. In Wien beispielsweise ein massiver Fachkräftemangel in Psychiatrien. Trotzdem ist der Ausbau der kassenfinanzierten Therapie mal ein Schritt in die richtige Richtung.
Ich wünsche Dir einen schönen Tag!
Max