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Ungleichheit
Fortschritt
Klimakrise

Wer viel hat, dem wird gegeben

Wer viel hat, dem wird gegeben
Guten Morgen!

Großkonzernen ohne Not noch mehr Geld in den Rachen zu werfen, klingt für dich auch nach keiner wahnsinnig guten Idee? Dann sind wir ja schon drei. Wer noch dabei ist, erfährst du im heutigen Morgenmoment von Sebastian Panny. 

#1 Möchtest du das teilen?

 

Zuerst haben wir Milliarden gezahlt, damit Großkonzerne durch die Coronakrise kommen. Bald erhalten sie Förderungen, um die Energiekrise zu überstehen. Und dann? Dann bekommen sie eine Steuersenkung. Der Plan dazu findet sich im neuen Budget von Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP).

Das kostet uns viel und hilft vor allen denen, die es am wenigsten brauchen. Warum nur die Reichsten der Reichen davon profitieren und was wir eigentlich machen sollten, erklärt dir Barbara Blaha in der neuen Ausgabe von „Moment Mal!“.

#2 Spin des Tages

Man sollte die Feste so feiern, wie sie fallen. Aber die aktuellen Nachrichten der Internationalen Energieagentur (IEA) sind sicher kein Grund zum Jubeln.

2021 sind die CO2-Emissionen durch fossile Brennstoffe um 2.000 Megatonnen gewachsen. 2022 werden es “nur” noch einmal 300 Megatonnen mehr sein. Die IEA freut sich, Medien bezeichnen es als „gute Nachricht“. Denn es hätte ja noch schlimmer kommen können. Wegen des russischen Angriffskrieges und der Energiekrise mussten viele Länder auf fossile Energieträger wie Kohle zurückgreifen.

Das schlimmstmögliche Szenario ist also nicht eingetreten. Das ist schön. Aber es geht sich nicht aus, sich darüber zu freuen, dass wir weiterhin immer mehr CO2 ausstoßen. Wir müssten bekanntlich längst unseren Verbrauch verringern. So schlittern wir weiter in die Klimakrise.

#3 Der Reihe nach

Während Österreich die Steuer auf Unternehmensgewinne senkt, finanziert Spanien ein neues Hilfspaket mit Übergewinnsteuern. Vor allem geringverdienende Haushalte sollen damit unterstützt werden.

Dies ist nicht die erste fortschrittliche Maßnahme. Neben Unterstützung beim Heizen wurde bereits der Preis für öffentliche Verkehrsmittel, Gas und Wohnen gesenkt. Finanziert wird das mit Steuern für Reiche sowie einer Übergewinnsteuer für Banken und Energieversorger.

Von solchen Maßnahmen würden wir wohl auch in Österreich profitieren. 

#4 Blöd gelaufen

Über 1 Billion Dollar hat die britische Bank HSBC bereits in Projekte gesteckt, die das Klima schützen! Toll. Zumindest hat sie das auf Plakaten behauptet, die sie mittlerweile nicht mehr verwenden darf.

Denn die britische Werbebehörde ASA hat wegen der Werbung dutzende Beschwerden erhalten und den Fall geprüft. Ihr Ergebnis: Die Bank stellt sich grüner dar, als sie wirklich ist. Denn sie finanziert gleichzeitig substanziell in Unternehmen, die stark zur Klimakrise beitragen. Man könne nicht erwarten, so die ASA, dass die Menschen das auch wüssten.

Die Behörde hat aber nicht nur die Plakate verboten. Die Bank muss auch in Zukunft darauf achten, ihre eigene Rolle in der Klimakrise nicht herunterzuspielen. 

#5 So kann es gehen

Extrem teure Gesundheitsversorgung, kaum Unterstützung bei psychischen Krankheiten oder prekäre Arbeitsverhältnisse: Ursachen für die grassierende Obdachlosigkeit in den USA gibt es viele. Lösungen bisher sehr wenige. 

Mittlerweile versuchen immer mehr Städte, obdachlosen Menschen zumindest wieder ein geregeltes Leben zu ermöglichen. Das Konzept “Housing First” hat sich dabei auch in Europa bereits bewährt: Zuerst bekommen Menschen eine Wohnung, dann können sie andere Probleme angehen.

Salt Lake City will jetzt 430 Wohnungen für Obdachlose errichten lassen. Es soll aber keine abgeschlossene Siedlung werden: Einige Wohnungen bleiben für die Öffentlichkeit frei und werden als Ferienwohnungen vermietet. Auch Arbeitsmöglichkeiten, etwa ein kleiner Supermarkt und eine Bäckerei, sollen entstehen. 

Auch in anderen Städten der USA gibt es ähnliche Projekte. Doch auch die besten “Housing First”-Programme können strukturelle Ursachen von Obdachlosigkeit nur bedingt bekämpfen.

#6 Buch-Verlosung des Tages

Erfahrene Morgenmoment-Leser:innen werden schon darauf gewartet haben: Auch heute gibt es bei uns wieder ein Buch zu gewinnen. Dieses Mal verlosen wir insgesamt drei Exemplare von Lisz Hirns „Macht Politik böse?“ Darin geht die Philosophin der Frage nach, wie sich der enorme Vertrauensverlust in die Politik der letzten Jahre erklären lässt. Und stellt die Frage, ob wir in Zukunft einen neuen Typus von Politiker:innen brauchen.

Um ein Exemplar zu gewinnen, musst du nur bis 26.10. die Antwort auf folgende Frage an verlosung@moment.at schicken: Für wie viele Megatonnen CO2 mehr als letztes Jahr sind fossile Brennstoffe dieses Jahr voraussichtlich verantwortlich?

 
Lisz Hirn Buch

Ich wünsche dir einen schönen Freitag und mir einen schönen Urlaub

Sebastian

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