Gesundheit
Ungleichheit
Die alltägliche Feindlichkeit gegenüber Menschen mit Behinderung
23. September 2020
Auf Twitter erzählen seit Wochen Menschen mit Behinderung von Vorurteilen und Beleidigungen im Alltag. Zuerst in den USA, jetzt hauptsächlich in Deutschland und Österreich: Unter dem Hashtag #AbleismTellsMe beschreiben sie Erfahrungen mit Ableismus.
Ableismus ist die strukturelle Diskriminierung von Menschen mit Behinderung und chronisch Krankheiten. Und die findet überall statt, am Arbeitsplatz, in der Schule und in der Freizeit. Die Geschichten unter dem Hashtag beschreiben alltägliche Grenzüberschreitungen und übergriffiges Verhalten. Sie erzählen von Entmenschlichung und dem stetigen Kampf um die eigene Daseinsberechtigung in der Gesellschaft. Menschen ohne Behinderung sollten hier dringend mitlesen. Wir haben hier ein paar Tweets gesammelt:
Nachzufragen, warum Menschen unterschiedlich sind, sollte kein Tabu sein. Fotografin Anna Spindlndreier und andere erzählen von erlebten Grenzüberschreitungen und Bevormundung:
#AbleismTellsMe, dass ich mehr sein muss. Entweder besonders mutig, laut, klug… Oder mindestens besonders mitleiderregend.
Einfach nur ich sein reicht nicht.
— tanja.rollifraeulein.de (@RolliFraeulein) September 3, 2020
#AbleismTellsMe, dass man grundsätzlich überall zuerst mit meinen Eltern oder Freund*innen spricht, wenn es eigentlich um mich geht
— Andrea Corinna Schöne (@SchoeneAndrea) September 3, 2020
Es geht um strukturelle Diskriminierung und um einzelne Begegnungen, aber vor allem auch darum, die Realität vieler Menschen zu zeigen.