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Klimakrise

Auch noch Stolz auf den Geiz?

Auch noch Stolz auf den Geiz?

Fünf Themen, drei Minuten, ein Newsletter mit Haltung! Der Morgenmoment vom 14. August 2020.

 

Guten Morgen!

In Belarus geht das Regime brutal gegen die Demokratie-Bewegung vor. Wir haben mit zwei Aktivistinnen in Minsk gesprochen. Das AKH Wien hat Hochrisiko-Patientinnen die Krebsvorsorge-Untersuchung gestrichen. Wir berichteten darüber, jetzt melden sich Betroffene zu Wort. Und: Der Nordpol könnte noch schneller eisfrei sein als gedacht. Der Morgenmoment, heute zusammengestellt von Andreas Bachmann.

 

#1 Möchtest Du das teilen?

„Es wird eine große Eskalation geben“, sagt Nastya Kouzma aus Minsk zu MOMENT. In Belarus toben seit Tagen Straßenkämpfe. Sicherheitskräfte knüppeln die Proteste nach der offensichtlich gefälschten Präsidentschaftswahlen vom Sonntag nieder. Präsident Alexander Lukaschenko klammert sich an die Macht. Wir haben mit Kouzma und Volga Emily Isaikina, einer weiteren Aktivistin aus Minsk, gesprochen. „Lukaschenko wird seine Niederlage niemals anerkennen“, sagt Isaikina im Interview mit MOMENT.

#2 Zahl des Tages

 
Ein Eisbär sitzt auf einer Eisscholle, von seiner Schnauze tropft Wasser und er blickt direkt in die Kamera. Text: In 15 Jahren könnte die Arktis im Sommer Eisfrei sein, wenn wir unseren CO2-Ausstoß nicht reduzieren.

Das Eis in der Arktis schmilzt wegen der Klimakrise noch schneller als gedacht. Schon bis zum Jahr 2035 könnte sie im Sommer komplett eisfrei sein, wenn wir weiterhin so viele Treibhausgase ausstoßen wie jetzt. Das fanden ForscherInnen heraus, indem sie analysierten wie während einer vergangenen wärmeren Periode vor rund 127.000 Jahren das Eis in der Arktis schmolz. Die Studie belegt erneut: Wir unterschätzen massiv, wie stark sich die Erderwärmung rund im den Nordpol auswirkt. Gelingt es uns, den CO2-Ausstoß zu senken, könnte es hingegen bis 2086 dauern, dass das „ewige Eis“ verschwindet.

#3 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Im Wiener AKH wurde ein Früherkennungsprogramm für Frauen mit extrem hohem Risiko, an Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken, still und heimlich eingestellt. Wir berichteten gestern darüber. Patientinnen wurden nicht darüber informiert, einige bekamen erst durch unseren Bericht etwas davon mit. So wie Katharina. „Das war ein richtiger Schock für mich. Die Verunsicherung als Betroffene ist sowieso schon groß“, sagt sie im Gespräch mit MOMENT. Sie und eine weitere Betroffene schildern, wie enorm belastend für sie das Leben mit dem Risiko ist.

#4 Gegengelesen

 
Gegengelesen Auslandskatastrophenfonds. Ein Foto des Außenministeriums, dass die Soforthilfe für den Libanon preist, wurde mit Rotstift korrigiert. Die Kritik richtet sich gegen die traditionell lachhaft niedrigen Zahlungen für internationale Hilfe. Österreich stellt 1 Million Euro zur Verfügung. Während Zypern 5 Millionen und 22 Millionen beisteuern.

Die österreichische Regierung versucht mit ihrer Libanon-Hilfe nach dem schrecklichen Unfall in Beirut zu protzen. Liebes Außenministerium, wir haben eure Grafik ein bisserl korrigiert und ergänzt (und Dänemark fast nicht drauf bekommen). Wie wenig Österreich anderen Ländern in Notlagen hilft, lest ihr hier.

#5 Hast Du das gesehen?

 
Rekord-Arbeitslosigkeit und Rekord-Stelleneinbruch. Das animierte Bild zeigt die Entwicklung der offenen Stellen und der Arbeitslosigkeit von 2010 bis 2020. Beim Ausbruch der Coronakrise brechen die offenen Stellen massiv ein und die Arbeitslosigkeit explodiert.

Am Arbeitsmarkt spielt sich seit Beginn der Corona-Krise eine dramatische Entwicklung ab: Während die Zahl der Arbeitslosen bereits von Jänner bis März gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich über 50.000 anstieg, explodierte sie im zweiten Quartal 2020 förmlich. Von April bis Juni kamen im Jahresvergleich im Schnitt fast 175.000 arbeitssuchende Personen dazu. Gleichzeitig reduzierte sich die Anzahl der offenen Stellen um rund 45.000 – beides absolute Negativrekorde innerhalb der vergangenen zehn Jahre.

Mit dieser Bombastladung an tollen Nachrichten entlasse ich Dich jetzt zur Erholung fast schon ins Wochenende.

Am Montag wird’s wieder fröhlicher, versprochen.

Andreas

 

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