7 Nachrichten, die du wegen der ÖVP-Affäre verpasst hast
#1 Die Pandora Papers
Die Pandora Papers drehen sich um ein neues Datenleck, das preisgibt, wie die Reichen ihr Geld bei dubiosen Briefkastenfirmen in Steuersümpfen bunkern. Das internationale Recherchenetzwerk ICIJ hat ganze 12 Millionen Dokumente analysiert, die unter anderem auch 35 namhafte Politiker:innen wie den tschechischen Premier Andrej Babis in Erklärungsnot bringen. Was es mit den Pandora Papers auf sich hat, was eigentlich eine Briefkastenfirma ist, und welche Konsequenzen der Leak nach sich ziehen könnte, haben wir dir in diesem Artikel erklärt.
#2 Plastikpfand für Österreich
Jeder Mensch in Österreich schmeißt pro Kopf 42 Kilo Plastik in den Müll. Davon wird allerdings nur ein Drittel recycelt. Das wird sich ab 2025 ändern – dann bekommt Österreich ein Einwegpfand für Plastikflaschen und Dosen. Die Regelung hätte am vergangenen Freitag in einer Pressekonferenz präsentiert werden sollen – da kam bereits eine Regierungskrise dazwischen.
Wie hoch das Pfand sein wird, wird erst noch verhandelt. Allein die Einführung ist bereits überfälliger Schritt. Barbara Blaha erklärt dir in dieser Ausgabe von Moment Mal, warum.
#3 Die Europäische Union versus Polen
Seitdem die nationalkonservative PiS-Partei in Polen regiert, bröckelt dort der Rechtsstaat. Die Rechtspopulisten tauschten im Zuge einer Justizreform liberale Richter durch Konservative aus und führten im ganzen Land “LGBT-freie Zonen” ein. Viele sehen die Demokratie in Polen in Gefahr. Die EU will seit geraumer Zeit gegen Polens autoritäre Politik vorgehen und führte Verordnungen ein, die “zum Schutz des Haushalts der Union im Falle von Verstößen gegen die Grundsätze der Rechtsstaatlichkeit erforderlich sind.” Sprich: Die EU dreht Polen den Geldhahn zu, wenn sich nicht bald etwas ändert.
Polen und Ungarn reichten Klage gegen diese Kontrollverordnungen eine – eine Kampfansage, die den “Polexit”, also das Ausscheiden des Staates aus der Europäischen Union, auslösen könnte. Mehr als 80% der polnischen Bürger:innen wolllen aber in der EU bleiben. Allein in Warschau demonstrierten am 9. Oktober deshalb 80.000 Menschen gegen die autoritäre Regierung.
#4 Belgien will die 4-Tage-Woche
Kaum zu glauben: Eine 4-Tage-Woche könnte in Belgien bald Realität werden. Sie ist Teil einer umfangreichen Arbeitsmarktreform und eine „fundamentale Angelegenheit“ für Arbeitsminister Pierre-Yves Dermagne. Alle sieben Parlamentsparteien befürworten den Vorschlag, der allerdings erst noch verhandelt wird. Kritiker:innen vermuten allerdings eine Mogelpackung: So soll die Arbeitszeit in Belgien nicht um Stunden verkürzt, sondern lediglich auf vier Tage komprimiert werden.
In Island testete man die „echte“ 4-Tage-Woche bereits – und kam zu einem zufriedenstellenden Ergebnis. Umfragen belegen, dass sich die Beschäftigten dort „glücklicher, gesünder und produktiver fühlten.“ Auch anderorts scheinen Experimente bereits Erfolge zu versprechen. Warum die Arbeitszeitverkürzung Sinn ergibt, erklären wir dir hier.
#5 Gratis Physiotherapie für Österreich
Rückenprobleme, Gelenkschmerzen oder Reha nach einem Sportunfall – fast alle Menschen haben mindestens einmal im Leben einen guten Grund, um Physiotherapie zu beanspruchen. Die Kosten dafür werden aber zurzeit noch nicht in allen Bundesländern von den Krankenkassen übernommen, lediglich in fünf Ländern gibt es Verträge. Ab 2022 wird sich das ändern – ab dann wird Physiotherapie bundesweit gratis verfügbar sein.
#6 Lego schafft Geschlechtertrennung ab
Rosa Puppen, blaue Rennautos – Spielzeugwaren sind voller Geschlechterklischees und drängen Kinder von klein auf in Rollenbilder. Das ist nicht mehr zeitgemäß – hat man sich jetzt auch bei Lego gedacht. Das dänische Unternehmen will seine Produkte nicht mehr mit den Labels „für Mädchen“ oder „für Jungen“ kennzeichnen und „mehr weibliche Vorbilder bei der Produktgestaltung mit einbeziehen“, so der Konzern. Besser spät als nie!
#7 Der neue Superman ist bisexuell
Genug von starren Rollenbildern haben auch die Macher:innen hinter dem US-amerikanischen Comicverlags DC Comics. Jon, der Sohnemann und Nachfolger von Superman Clark Kent, führt in einer neuen Ausgabe eine romantische Beziehung zu einem männlichen Freund namens Jay. Das teilte der Verlag am vergangenen Montag, dem “Coming-Out-Day” mit.
Superman ist damit nicht der erste queere Held. Im Sommer wagte auch die Batman-Figur Robin den Schritt. Die Verlage setzen zunehmend auf Vielfalt. Medienformate wie Superheldencomics haben in der Vergangenheit eher dafür gesorgt, besonders starre Männlichkeitsbilder zu prägen.